Marlies: Haben das TTIP und das Ausspähen nichts miteinander zu tun?

Hallo Forum,

abgesehen davon, dass ich das transatlantische Freihandelsabkommen, so wie es abläuft, ablehne, möchte ich mir eine Meinung bilden, ob die beiden Angelegenheiten wirklich nichts miteinander zu tun haben sollen.

Irgendein Politiker argumentiert, dass es bei TTIP um deutsche Interessen geht, dass wir nur profitieren können, wenn es weniger Handelshindernisse gibt usw. Das kann ich verstehen, selbst wenn dabei hauptsächlich die großen Konzerne am meisten gewinnen, würde es wahrscheinlich auch für kleinere Betriebe überhaupt erst möglich gemacht werden, Handel mit Übersee zu treiben. Also, gehen wir erst einmal davon aus, dass das TTIP in unserem Interesse liegt, wir müssten nicht unbedingt Freunde sein, wenn wir unsere Interessen vertreten wollen.

Dann stelle ich mir fiktiv dieses Problem im Kleinen vor. Mein Nachbar ist z.B. ein Bauer, er liefert mir meine Lebensmittel für den täglichen Gebrauch und wenn ich mit ihm ein Abkommen treffe, kann ich viele Vorteile haben. Nun weiß ich aber, dass dieser Bauer 'heimlich' mein Telefon abhört, meine Internetleitung abzapft und was ihm sonst noch einfällt, um immer genau zu wissen, was ich tue. Dadurch fühle ich mich in meiner persönlichen Freiheit so stark eingeschränkt, dass ich   _zuerst dieses Problem gelöst haben will, bevor ich mit ihm über irgendetwas anderes spreche. Denke ich zu einfach?

Hat wer irgendwelche anderen Denkanstöße für mich?

Viele Grüße

Marlies

  1. Hallo Forum,

    abgesehen davon, dass ich das transatlantische Freihandelsabkommen, so wie es abläuft, ablehne, möchte ich mir eine Meinung bilden, ob die beiden Angelegenheiten wirklich nichts miteinander zu tun haben sollen.

    Irgendein Politiker argumentiert, dass es bei TTIP um deutsche Interessen geht, dass wir nur profitieren können, wenn es weniger Handelshindernisse gibt

    Ich will aber, dass es Handelshindernisse gibt!
    Wenn ein amerikanisches Unternehmen hier in den Supermärkten verseuchte Lebensmittel verkaufen möchte, dann will ich, dass die deutsche Gesetzgebung hier Hindernisse wie Kontrollen, Prüfungen und Zertifizierungen in den Weg stellt, damit ich nicht in die Gefahr komme, soetwas ausversehen zu kaufen und zu mir zu nehmen.
    Nach dem TTIP dürfte es nicht einmal _Hinweise_ im Supermarkt oder auf dem Produkt geben, dass so ein verkauftes Produkt sich nicht an die Sicherheitsvorgaben hält und aus den USA kommt.

    Nee nee. In diesem Fall sind Handelshindernisse etwas sehr gutes. Wir brauchen davon eher mehr und nicht weniger.

    1. Mahlzeit,

      Wenn ein amerikanisches Unternehmen hier in den Supermärkten verseuchte Lebensmittel verkaufen möchte, dann will ich, dass die deutsche Gesetzgebung hier Hindernisse wie Kontrollen, Prüfungen und Zertifizierungen in den Weg stellt, damit ich nicht in die Gefahr komme, soetwas ausversehen zu kaufen und zu mir zu nehmen.

      Stimmt, die verseuchten deutschen Produkte, bei denen die mangelnde Kontrolle versagt, sind viel besser.

      --
      42
      1. Hello,

        Mahlzeit,

        Wenn ein amerikanisches Unternehmen hier in den Supermärkten verseuchte Lebensmittel verkaufen möchte, dann will ich, dass die deutsche Gesetzgebung hier Hindernisse wie Kontrollen, Prüfungen und Zertifizierungen in den Weg stellt, damit ich nicht in die Gefahr komme, soetwas ausversehen zu kaufen und zu mir zu nehmen.

        Stimmt, die verseuchten deutschen Produkte, bei denen die mangelnde Kontrolle versagt, sind viel besser.

        Nein, aber sie reichen uns schon. Wir benötigen hier keine Hilfe von unseren Freunden, um die Mengen noch weiter hochzuziehen, und schon gar nicht im Geheimen.

        Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

        Tom vom Berg

        --
         ☻_
        /▌
        / \ Nur selber lernen macht schlau
        Die ultimative Seite für Selbermacher
      2. Mahlzeit,

        Wenn ein amerikanisches Unternehmen hier in den Supermärkten verseuchte Lebensmittel verkaufen möchte, dann will ich, dass die deutsche Gesetzgebung hier Hindernisse wie Kontrollen, Prüfungen und Zertifizierungen in den Weg stellt, damit ich nicht in die Gefahr komme, soetwas ausversehen zu kaufen und zu mir zu nehmen.

        Stimmt, die verseuchten deutschen Produkte, bei denen die mangelnde Kontrolle versagt, sind viel besser.

        Sind sie wirklich. Das ist ja gerade das Erschreckende!

  2. Hallo Forum,

    abgesehen davon, dass ich das transatlantische Freihandelsabkommen, so wie es abläuft, ablehne, möchte ich mir eine Meinung bilden, ob die beiden Angelegenheiten wirklich nichts miteinander zu tun haben sollen.

    Das ist ein spannendes Thema und eigentlich auch erst durch das Internet richtig begreifbar. Viele Medien sagen, es wird unserer Wirtschaft etwas bringen. In den USA sagen die Medien das gleiche. Nun, wie kann es beiden Seiten Vorteile bringen? Es wird eher so sein, das eine Seite profitiert. Denn letztlich geht es darum mehr Produkte zu verkaufen. Die Menschen haben begriffen, das die Dienstleistungsgesellschaft nicht die Lösung ist. Sondern die Industrie und die Produktion. Nehme einen Produktionsbetrieb mit 500 Mitarbeitern. Davon sind z.B. 150 Angestellte. Wenn jetzt dieser Produktionsbetrieb schließt, was solle die 500 Mitarbeiter dann arbeiten? Welche Dienstleistung sollen die anbieten?

    Das ganze wird noch sehr spannend werden!

    Hier im selfhtml Forum aber sind eher "gebildete" Menschen unterwegs, daher gehe ich mal davon aus, das es hier wenige gibt, die sagen so ein Abkommen wäre gut für uns.

    1. Hallo

      abgesehen davon, dass ich das transatlantische Freihandelsabkommen, so wie es abläuft, ablehne, möchte ich mir eine Meinung bilden, ob die beiden Angelegenheiten wirklich nichts miteinander zu tun haben sollen.

      Das ist ein spannendes Thema und eigentlich auch erst durch das Internet richtig begreifbar. Viele Medien sagen, es wird unserer Wirtschaft etwas bringen. In den USA sagen die Medien das gleiche. Nun, wie kann es beiden Seiten Vorteile bringen? Es wird eher so sein, das eine Seite profitiert.

      Ich zitiere mal einen Spruch aus der linken Szene: „Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern sondern zwischen oben und unten.“. Ja, es wird auf beiden Seiten Gewinner geben. Das sind die Unternehmen, die von vereinheitlichten Standards aber auch von den Möglichkeiten, den Staat zu verklagen, profitieren.

      Genen den ersten Punkt habe ich nichts, solange der höhere Standard der ist, der dann überall gilt (als wäre das sichergestellt). Gegen diese geheimen Femegerichte, die den Staaten für den Fall, dass diese für die Profite der Wirtschaft nachteilige Gesetze einführen wollten (als wollten sie das), als Drohkulisse gegenüber stehen, habe ich aber sehr wohl etwas. Die hebeln den Grundsatz „Alle Gewalt geht vom Staate aus“ endgültig aus.

      Als Kompott werden die Verhandlungen geheim geführt, wobei sich die Beteiligten auch noch gegenseitig bespitzeln. Wir als die Betroffenen erfahren als Letzte, was zukünftig für unsere Gemeinwesen gelten soll. Haben wir eine Möglichkeit der Einflussnahme? Keine Ahnung, wissen wir überhaupt, wer da verhandelt, wen wir als beeinflussen müssten? Meiner Meinung nach werden sich die Staaten des letzten Rests an eigener Handlungsfähigkiet berauben. Aber das liegt ja im Trend.

      Tschö, Auge

      --
      Verschiedene Glocken läuteten in der Stadt, und jede von ihnen vertrat eine ganz persönliche Meinung darüber, wann es Mitternacht war.
      Terry Pratchett, "Wachen! Wachen!"
      ie:{ fl:| br:> va:) ls:[ fo:) rl:( ss:| de:> js:| zu:}
      Veranstaltungsdatenbank Vdb 0.3
    2. Hi,

      ich fange mal hinten an…

      Hier im selfhtml Forum aber sind eher "gebildete" Menschen unterwegs, daher gehe ich mal davon aus, das es hier wenige gibt, die sagen so ein Abkommen wäre gut für uns.

      Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was die Gänsefüßchen um das Wort "gebildet" bedeuten sollen, aber sowohl mit als auch ohne ist der Satz in seinem Inhalt abzulehnen. Du reklamierst hier Meinungsführerschaft und diskreditierst alle Menschen, die nicht deiner Meinung sind, gleich asl "ungebildet". Das finde ich nicht in Ordnung.

      Viele Medien sagen, es wird unserer Wirtschaft etwas bringen. In den USA sagen die Medien das gleiche. Nun, wie kann es beiden Seiten Vorteile bringen? Es wird eher so sein, das eine Seite profitiert.

      Es ist unter Volkswirten (unter einer reinen ökonomischen Betrachtungsweise) weitgehend unstrittig, dass Handelshemmnisse _insgesamt_ die Wirtschaft schädigen bzw. (einfach nur anders herum formuliert) der Abbau von Handelsbeschränkungen dazu führen kann, dass das BSP in der Summe wächst.

      Der Grund ist in ungleichen Volkswirtschaften zu suchen (und zu finden). Einfaches Beispiel: Volkswirtschaft A kann vglw. günstig ein Produkt X herstellen, während in Volkswirtschaft B die Produktion teurer ist. Dies kann mehrere Gründe haben: andere Umweltbestimmungen (z.B. erlaubtes Fracking beim Fördern von Erdgas), höheres Bildungsniveau, geringeres Lohnniveau, natürliche Gegebenheiten (Klima, Vorkommen von fossilen Ressourcen…).

      Es ist mitnichten so, dass nur eine Volkswirtschaft gewinnen _kann_. Es ist aber auch nicht so, dass notwendigerweise jede Volkswirtschaft dabei gewinnt. Selbst der Begriff Volkswirtschaft kann heruntergebrochen werden: es wird sicherlich so sein (bezogen auf TTIP) einzelne Wirtschaftsbereiche in Deutschland profitieren werden, während es anderen schlechter gehen wird.

      Und dabei wird es sicherlich zu Unternehmenspleiten und Mitarbeiterentlassungen kommen. Andersherum kann ich mit Sicherheit sagen, dass auch Unternehmen gegründet werden, die Mitarbeiter einstellen. Niemand kann dir allerdings sagen, ob am Ende die "Nettoarbeiterzahl" steigt oder sinkt.

      Dies bezog sich nun nur auf die Mitarbeiter. In Volkswirtschaften gibt es meist noch weitere Anpassungsmechanismen als nur "Unternehmen gehen pleite/Mitarbeiter werden entlassen". Der Abbau von Handelsbeschränkungen wird mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass Güter bei uns günstiger werden (Grund sind etwa: höherer Wettbewerb, weniger Zölle, weniger Bürokratie beim Import). Dies führt direkt zu einem höheren Lebensstandard.

      Ich stimme damit überein, dass Standards in der Regel auf das höhere Niveau angehoben werden sollten. Aber Artikel wie diese hier zeigen, dass es nicht immer klar ist, was der höhere Standard ist. Ebenfalls stimme ich mit der Meinung überein, dass etwa gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet werden sollten. Nicht, dass ich den Verzehr ablehnen würde - mir ist nur klar, dass viele Menschen es ablehnen. Genauso beim vielzitierten "Chlorhühnchen": in den USA gibt es viele Argumente dafür, Hühnchen mit Chlor zu behandeln (genauso wie wir unsere Schwimmbäder mit Chlor behandeln, um sie zu desinfizieren).

      Ich hoffe, dass unsere Politiker, die Wissenschaftler, die NGOs, die Verbraucherschutzministerien auf allen Seiten und alle sonst am Verfahren beteiligten am Ende für Standards sorgen, dass ich ahnungslos in den nächsten Supermarkt gehen kann und in der Lage bin, etwas zu essen, ohne mir Sorgen über Krankheiten oder ähnliches machen zu müssen.

      Dazu gehört aber auch, dass die TTIP-Verhandlungen, soweit es eben geht, öffentlich geführt werden. Das Ergebnis von Handelsfreiheit ist mir zu wichtig, um eine Ablehnung zu riskieren, nur weil das Verfahren geheim war.

      Bis die Tage,
      Matti

      1. Hi,

        Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was die Gänsefüßchen um das Wort "gebildet" bedeuten sollen, aber sowohl mit als auch ohne ist der Satz in seinem Inhalt abzulehnen. Du reklamierst hier Meinungsführerschaft und diskreditierst alle Menschen, die nicht deiner Meinung sind, gleich asl "ungebildet". Das finde ich nicht in Ordnung.

        Vielleicht werden wir darüber noch aufgeklärt. Und ich kenne einige, die durch dieses Forum erst "Bildung" erwerben konnten ;-)

        Der Grund ist in ungleichen Volkswirtschaften zu suchen (und zu finden). Einfaches Beispiel: Volkswirtschaft A kann vglw. günstig ein Produkt X herstellen, während in Volkswirtschaft B die
        Ich stimme damit überein, dass Standards in der Regel auf das höhere Niveau angehoben werden sollten. Aber Artikel wie diese hier zeigen,

        danke für den interessanten Link

        Ich hoffe, dass unsere Politiker, die Wissenschaftler, die NGOs, die Verbraucherschutzministerien auf allen Seiten und alle sonst am Verfahren beteiligten am Ende für Standards sorgen, dass ich ahnungslos in den nächsten Supermarkt gehen kann und in der Lage bin, etwas zu essen, ohne mir Sorgen über Krankheiten oder ähnliches machen zu müssen.

        Die Hoffnung stirbt zuletzt!
        Gehst du wirklich noch sorglos in den nächsten Supermarkt einkaufen? Wenn du dich etwas damit beschäftigst, was heute bereits alles in unseren Regalen steht, wirst du das sicher nicht weiter tun. Es fängt beim Brot an, guck mal hier

        Dazu gehört aber auch, dass die TTIP-Verhandlungen, soweit es eben geht, öffentlich geführt werden. Das Ergebnis von Handelsfreiheit ist mir zu wichtig, um eine Ablehnung zu riskieren, nur weil das Verfahren geheim war.

        Meiner Meinung nach gibt es keine Alternative zu öffentlichen Verhandlungen, lieber kein Abkommen, als ein geheimes. Wie sollen die von dir genannten Gruppen sich eine Meinung bilden, wenn das ganze hinter ihrem Rücken geschieht. Wie kannst du Vertrauen in Politiker haben, die das zulassen oder möglicher Weise sogar forciert haben? Für sie ist es ja erst einmal viel einfacher, einem dummen Volk etwas unterzujubeln, statt informierten Menschen. Ich glaube, diese intelligenten Leute haben überhaupt gar nicht damit gerechnet, dass sich Widerstand im dummen Volk regt ;-)

        Bis dann
        Marlies

        1. Liebe Marlies,

          Wie kannst du Vertrauen in Politiker haben,

          diese Frage halte ich in dieser allgemeinen Formulierung für das Kernproblem unserer aktuellen politischen Lage. Andere sehen es offensichtlich auch so, indem sie von "politischer Kaste" schreiben, denn so gut es die Gründerväter unserer Demokratie auch gemeint haben, offensichtlich überlebt sich hier gerade etwas, das für 70 Jahre Frieden in Deutschland gesorgt hat, denn ganz offensichtlich sind unsere Herren und Damen in der Politik des Bundestags und/oder des Bundesrats nur noch an einem interessiert: an ihrer persönlichen Macht. Alles andere, wie etwa "das Wohl des Volkes", hat messbar keine Bedeutung mehr bei ihrem Tun.

          Liebe Grüße,

          Felix Riesterer.

          --
          "Wäre die EU ein Staat, der die Aufnahme in die EU beantragen würde, müsste der Antrag zurückgewiesen werden - aus Mangel an demokratischer Substanz." (Martin Schulz, Präsident des EU-Parlamentes)
      2. Hello,

        Hier im selfhtml Forum aber sind eher "gebildete" Menschen unterwegs, daher gehe ich mal davon aus, das es hier wenige gibt, die sagen so ein Abkommen wäre gut für uns.

        Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was die Gänsefüßchen um das Wort "gebildet" bedeuten sollen, [•••]

        Und ich will hier mal eine Lanze brechen für den Bayern ;)

        Es war sicherlich nicht böse gemeint mit den Anführungszeichen, sondern sollte nur andeuten, dass Bildung vielschichtig ist und diejenige unserer Teilnehmer üblicherweise nicht aufhört bei 》Wir sind Weltmeister《.

        Viele Medien sagen, es wird unserer Wirtschaft etwas bringen. In den USA sagen die Medien das gleiche. Nun, wie kann es beiden Seiten Vorteile bringen? Es wird eher so sein, das eine Seite profitiert.

        Es ist unter Volkswirten (unter einer reinen ökonomischen Betrachtungsweise) weitgehend unstrittig, dass Handelshemmnisse _insgesamt_ die Wirtschaft schädigen bzw.

        Wessen Ökonomie? Oft ist es wohl nur die Ökonomie des privaten Geldbeutels, die für die Entscheidung zählt. Und dass viele Teile des Abkommens geheim gehalten werden und unumkehrbar sind (bis zur finalen Kernspaltung), sorgt nicht gerade für Vertrauen. Aber der normale Bildzeitungsleser bekommt davon nichts mit und würde wohl einen entsprechenden Absatz gar nicht lesen.

        Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

        Tom vom Berg

        --
         ☻_
        /▌
        / \ Nur selber lernen macht schlau
        Die ultimative Seite für Selbermacher
        1. Hi,

          Es war sicherlich nicht böse gemeint mit den Anführungszeichen, sondern sollte nur andeuten, dass Bildung vielschichtig ist und diejenige unserer Teilnehmer üblicherweise nicht aufhört bei 》Wir sind Weltmeister《.

          trotzdem bedeutet der Satz, dass alle, die nicht das Handelsabkommen ablehnen, "ungebildet" sind (bei welcher Definition von Bildung auch immer). Diese Aussage kann ich nicht teilen.

          Viele Medien sagen, es wird unserer Wirtschaft etwas bringen. In den USA sagen die Medien das gleiche. Nun, wie kann es beiden Seiten Vorteile bringen? Es wird eher so sein, das eine Seite profitiert.

          Es ist unter Volkswirten (unter einer reinen ökonomischen Betrachtungsweise) weitgehend unstrittig, dass Handelshemmnisse _insgesamt_ die Wirtschaft schädigen bzw.

          Wessen Ökonomie? Oft ist es wohl nur die Ökonomie des privaten Geldbeutels, die für die Entscheidung zählt. Und dass viele Teile des Abkommens geheim gehalten werden und unumkehrbar sind (bis zur finalen Kernspaltung), sorgt nicht gerade für Vertrauen. Aber der normale Bildzeitungsleser bekommt davon nichts mit und würde wohl einen entsprechenden Absatz gar nicht lesen.

          Die Argumentation pro/contra TTIP ist doch wohl dreiphasig:
          (a) Handelsfreiheit im Allgemeinen
          (b) Handelsfreiheit Europa/USA (TTIP)
          (c) Vorgehensweise, wie TTIP zustandekommt.

          Der Abschnitt von mir, den du zitierst, bezieht sich auf Handelsbeschränkungen allgemein. Was du mit der Frage "Wessen Ökonomie?" wissen willst, verstehe ich nicht.

          Bzgl der "Ökonomie des privaten Geldbeutels" ist es m.W. schon so, dass auch der öffentliche Sektor durch den Abbau von Handelshemmnissen profitiert.

          Ich würde dich bitten, in einer weiteren Argumentation klarzumachen, in welcher Kategorie sich deine Kritik befindet.

          Bis die Tage,
          Matti

      3. Hi,

        ich fange mal hinten an…

        Hier im selfhtml Forum aber sind eher "gebildete" Menschen unterwegs, daher gehe ich mal davon aus, das es hier wenige gibt, die sagen so ein Abkommen wäre gut für uns.

        Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was die Gänsefüßchen um das Wort "gebildet" bedeuten sollen, aber sowohl mit als auch ohne ist der Satz in seinem Inhalt abzulehnen.

        Hallo,

        da habe ich mich wohl komplett falsch ausgedrückt. Ich meinte damit folgendes. Hier im Forum ist ein hohes Niveau. Die Anführungszeichen sind hier komplett falsch.
        Es war gemeint das es Foren gibt, wo einfach Menschen unterwegs sind, die vielleicht einen anderen Bildungshintergrund haben.

        Ich hoffe ich konnt es klarstellen.

      4. Ich stimme damit überein, dass Standards in der Regel auf das höhere Niveau angehoben werden sollten. Aber Artikel wie diese hier zeigen, dass es nicht immer klar ist, was der höhere Standard ist. Ebenfalls stimme ich mit der Meinung überein, dass etwa gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet werden sollten. Nicht, dass ich den Verzehr ablehnen würde - mir ist nur klar, dass viele Menschen es ablehnen. Genauso beim vielzitierten "Chlorhühnchen": in den USA gibt es viele Argumente dafür, Hühnchen mit Chlor zu behandeln (genauso wie wir unsere Schwimmbäder mit Chlor behandeln, um sie zu desinfizieren).

        Leider verrecken auch Vegetarier und Veganer an multiresistenten Keimen. Da nützt es ihnen nichts, nicht mal Tiere zu essen, die Antibiotika nicht mit der Gießkanne verabreicht bekommen. Kennen wir die Auswirkungen der Gentechnik ausreichend?

  3. Mahlzeit,

    Hallo Forum,

    abgesehen davon, dass ich das transatlantische Freihandelsabkommen, so wie es abläuft, ablehne, möchte ich mir eine Meinung bilden, ob die beiden Angelegenheiten wirklich nichts miteinander zu tun haben sollen.

    Grundsätzlich ist die Wirtschaft un die Regierung immer miteinander verbunden.
    Die USA versprechen sich davon mehr Exporte, dadurch mehr Steuern. Das ist dann ein Druckmittel gegen die Regierung.

    Das TTIP grundsätzlich abzulehnen halte ich für falsch. Es gibt positives und negatives. Aktuell überwiegt leider (noch?) das negative.

    --
    42