*Markus: Verständnisfrage zu semantischem Web

Hallo,

für ein größeres Webprojekt, wo viele Daten aus einer Datenbank miteinander kombiniert ausgegeben werden, wurde mir empfohlen, mich genauer mit dem Konzept des semantischen Webs auseinanderzusetzen.
Ich bin zwar jetzt etwas schlauer, aber wüsste nicht, wie ich dies anwenden soll.
Eine Datenbank eventuell ontologieartig aufzubauen würde mir noch halbwegs logisch erscheinen, aber dennoch wüsste ich nicht, warum das sinnvoll wäre.
Zum Beispiel:
Ein Benutzer möchte die Daten aus einer Datenbank. Dazu gibt er einfach sämtliche Wunschkriterien an wie "Gib alle Produkte aus, die nur zwischen 20 und 50 Euro kosten" oder "Gib alle Produkte an, die älter als 2 Jahre sind".
Wie würde mir da eine ontologieartig aufgebaute Datenbank helfen, denn der Benutzer weiß genau was er will?

Noch unklarer erscheint mir eine ontologieartig aufgebaute Webseite. Wie soll so etwas aussehen? Wenn ich diesem Beispiel folge http://www.w3.org/TR/2004/REC-owl-guide-20040210/
dann wird ja quasi nur ein Wein mit seinen Eigenschaften und seiner Herkunft modelliert. Es hat dann mit Webseiten nicht viel zu tun, denn es soll ja nur eine Darstellung einer Ontologie sein.

Markus

--
  1. Hallo

    für ein größeres Webprojekt, wo viele Daten aus einer Datenbank miteinander kombiniert ausgegeben werden, wurde mir empfohlen, mich genauer mit dem Konzept des semantischen Webs auseinanderzusetzen.
    Ich bin zwar jetzt etwas schlauer, aber wüsste nicht, wie ich dies anwenden soll.

    Ich glaube, du schießt da gedanklich etwas übers Ziel hinaus. Dass die Datenbank die Eigenschaften eines Eintrags sauber abbilden sollte, ist klar. Das hat aber erstmal nichts mit dem "sematischen Web" zu tun. Die von dir verlinkte OWL eigentlich auch nicht, das ist, soweit ich das beim Überfliegen einschätzen kann, auch nur eine Datenbankstruktur (wenn auch mit XML webnäher).

    Wenn sich eine solche Struktur in einer Webseite nachvollziehbar wiederfindet, dann kommen wir beim semantischen Web an. Grundsätzlich ist Semantik bezüglich Web der Aufbau eines Dokuments. Wenn in der (X)HTML-Struktur für die Inhalte jeweils die Elemente, die die Eingenschaften der einzelnen Inhalte abbilden, benutzt werden (h1 bis h6 für Überschriften, p für Textabsätze, ul, ol, dl und li bzw. dt und dd für Listen etc. pp.) kommst du der Sache schon sehr nahe.

    Wenn, gerade bei der Abbildung von Datenbeständen, z.B. noch Klassen für die einzelnen Eigenschaften eingefügt werden, um gleichartige Inhalte zu kennzeichnen, kommst du noch näher ran. Damit schaffst du, abseits der Lesbarkeit für Menschen (die natürlich gegeben sein muss), die Voraussetzungen, programmiertechnisch besser auf die Inhalte des Dokuments Zugriff zu haben (z.B. mit JavaScript). So lassen sich die Inhalte mit Bezug auf die Eingenschaften auslesen oder sortieren oder wasmanauchsonstnochmachenwill.

    Stöber mal bei den Microformats herum. Das ist mMn *ein Beispiel* für semantische Auszeichnung von Inhalten im (X)HTML-Kontext.

    Tschö, Auge

    --
    Die deutschen Interessen werden am Liechtenstein verteidigt.
    Veranstaltungsdatenbank Vdb 0.2
    1. Hallo,

      also mit anderen Worten ist "semantisches Web" auch nur ein weiterer Oberbegriff für etwas, das es ohnehin in dieser Forum schon gibt, nur eben anders verpackt. Ähnlich wie "Web 2.0".
      Und ein Datenbankdesign als Ontologie wäre für "normale" Webprojekte dann sicher auch zu "overdesigned" bzw gar nicht so trivial.

      Markus

      --
      1. Hallo

        also mit anderen Worten ist "semantisches Web" auch nur ein weiterer Oberbegriff für etwas, das es ohnehin in dieser Forum schon gibt, nur eben anders verpackt. Ähnlich wie "Web 2.0".

        Ja, nur nicht so aussagefrei. :-)

        Und ein Datenbankdesign als Ontologie wäre für "normale" Webprojekte dann sicher auch zu "overdesigned" bzw gar nicht so trivial.

        <allgemeinplatz>Kommt darauf an.</allgemeinplatz>

        Spätestens wenn die Datenbank nicht einfach nur Inhalte der Seite beherbergt, sondern auch Benutzereingaben für Geschäftsprozesse, sagen wir mal (als plattes Beispiel) Blog vs. Webshop, sollte das DB-Design schon entsprechend ausgereift sein. Ob das dann schon ontologisch ist, vermag ich aber nicht einzuschätzen.
        :-)

        Tschö, Auge

        --
        Die deutschen Interessen werden am Liechtenstein verteidigt.
        Veranstaltungsdatenbank Vdb 0.2
    2. @@Auge:

      Das hat aber erstmal nichts mit dem "sematischen Web" zu tun. Die von dir verlinkte OWL eigentlich auch nicht

      Wie bitte?

      Wenn sich eine solche Struktur in einer Webseite nachvollziehbar wiederfindet, dann kommen wir beim semantischen Web an.

      Nein.

      Grundsätzlich ist Semantik bezüglich Web der Aufbau eines Dokuments.

      Nein.

      Wenn in der (X)HTML-Struktur für die Inhalte jeweils die Elemente, die die Eingenschaften der einzelnen Inhalte abbilden, benutzt werden (h1 bis h6 für Überschriften, p für Textabsätze, ul, ol, dl und li bzw. dt und dd für Listen etc. pp.) kommst du der Sache schon sehr nahe.

      Nein. Kalt. Damit kommst du der Sache nichtmal ansatzweise in die Nähe.

      HTML hat mit dem Semantischen Web verdammt wenig zu tun.

      HTML zeichnet die Dokument_struktur_ semantisch aus; beim Semantischen Web geht es aber um die semantische Auszeichnung des Dokument_inhalts_.

      → Thread Logische vs. semantische Auszeichnung
      Was ist Semantik?
      Bsp. Mozart

      Wenn, gerade bei der Abbildung von Datenbeständen, z.B. noch Klassen für die einzelnen Eigenschaften eingefügt werden, um gleichartige Inhalte zu kennzeichnen, kommst du noch näher ran.

      Lauwarm. So kommst du überhaupt erst in die Nähe, (auf den Dokumentinhalt bezogene) Semantik in HTML unterzubringen.

      Stöber mal bei den Microformats herum. Das ist mMn *ein Beispiel* für semantische Auszeichnung von Inhalten im (X)HTML-Kontext.

      Wärmer. Ja, das ist ein Beispiel. Ein anderes ist RDFa. [XHTML-RDFa-PRIMER]

      Heiß wird’s bei RDF und OWL.

      Live long and prosper,
      Gunnar

      --
      Erwebsregel 208: Manchmal ist das einzige, was gefährlicher als eine Frage ist, eine Antwort.
  2. @@*Markus:

    […] wurde mir empfohlen, mich genauer mit dem Konzept des semantischen Webs auseinanderzusetzen. […] Es hat dann mit Webseiten nicht viel zu tun

    Richtig. Webseiten sind für Menschen lesbar; das Semantische Web ist für Maschinen lesbar.

    Live long and prosper,
    Gunnar

    --
    Erwebsregel 208: Manchmal ist das einzige, was gefährlicher als eine Frage ist, eine Antwort.
    1. Richtig. Webseiten sind für Menschen lesbar; das Semantische Web ist für Maschinen lesbar.

      wobei auch für menschen lesbare seite von maschinen lesbar sein sollten (allen voran suchmaschinen und screenreader)