Gary: OT:Was kostet ein leerer Container

Abend zusammen,

Da die Miete bei uns schon wieder ansteigen soll, sobald der neue Wärmeschutz drauf ist, sind wir jetzt dann soweit, dass wir bald selber bauen können - das macht die Sau dann auch nicht mehr fett!

Vor diesem Hintergrund haben wir verschiedene fertighäuser mal angeschaut. Leider wollen die meisten Internetanbieter erst eine Registrierung und persönliche Daten, bevor diese mit dem Preis herausrücken. Im mittel muss man für ein 0815-Haus (ohne Grundstück) rund 100 000 Euro rechnen.

Da errinnerte ich mich, dass im Fehrnsehen mal ein Bericht lief über eine unkonventionelle Container-Bauweise. Leider habe ich im Netz keine einzige Preisangabe gefunden.

Hat irgendwer eine Ahnung, was ein völlig leerer Frachtcontainer (auch gebraucht) kosten könnte?

Grüsse Gary

  1. Hi,

    Da errinnerte ich mich, dass im Fehrnsehen mal ein Bericht lief über eine unkonventionelle Container-Bauweise.

    Aus Frachtcontainern ein Haus bauen?
    Das ist vom trailer park dann aber auch nicht mehr weit entfernt, und du weisst vermutlich, welchen Ruf die Bewohner solcher "Siedlungen" haben ...

    Hat irgendwer eine Ahnung, was ein völlig leerer Frachtcontainer (auch gebraucht) kosten könnte?

    Einen Frachtcontainer wird man i.a.R. wohl kaum verkaufen, so lange er noch zu gebrauchen ist - sprich, "gebraucht" gibt's ihn vermutlich erst, wenn er "kaputt" ist, Löcher hat, durchgerostet ist ...

    Aus der Konkursmasse eines Transportunternehmens könnte man da vielleicht "gebraucht", aber noch in ordentlichem Zustand, drankommen.

    Kannst ja mal bei der Internet-Müllhalde (namentlich: eBay) schauen, ob's dort Angebote für solche Dinger gibt. (Und wie's mit den Portokosten aussieht, oder ob die nur an Selbstabholer verkauft werden *g*.)

    MfG ChrisB

    --
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    1. Hi ChrisB

      Aus Frachtcontainern ein Haus bauen?
      Das ist vom trailer park dann aber auch nicht mehr weit entfernt, und du weisst vermutlich, welchen Ruf die Bewohner solcher "Siedlungen" haben ...

      Hehe... Zur info:
      Die werden wie Lego aufeinandergesteckt und Verschraubt. Es kommt eine Fassade dran, da siehst du zu einem herkömmlichen Haus keinen Unterschied mehr. Auch Isolationstechnisch soll alles einwandfrei sein. Nur der Trittschall ist etwas schlechter.

      Aus der Konkursmasse eines Transportunternehmens könnte man da vielleicht "gebraucht", aber noch in ordentlichem Zustand, drankommen.

      Guter Tipp. Solche Kontainer gibt es aber auch schon Wohntauglich:
      Als mobiles Büro, WC-Einheit, Provisorische Bankschalter - Sieht man immer wieder auf Baustellen.

      [...] (Und wie's mit den Portokosten aussieht, oder ob die nur an Selbstabholer verkauft werden *g*.)

      Pro Zimmer ein Sattelschlepper - Bei einem 5-Zimmerhaus macht das fünf Fahrten. - Halte ich für machbar ---> Herr Nachbar!

      Viele Grüsse

      Gary

  2. Moin Moin!

    Da errinnerte ich mich, dass im Fehrnsehen mal ein Bericht lief über eine unkonventionelle Container-Bauweise. Leider habe ich im Netz keine einzige Preisangabe gefunden.

    Hat irgendwer eine Ahnung, was ein völlig leerer Frachtcontainer (auch gebraucht) kosten könnte?

    Schau mal bei http://www.siloco.de/ vorbei - die nenne zwar auch keine Neupreise auf der Webseite, aber die Container sind ganz annehmbar. Ich werde die nächsten zwei Jahre beruflich in einer 20-Fuß-Blechdose sitzen. Bislang geht das ganz gut. Erfahrungen mit winterlichen Verhältnissen habe ich (noch) nicht, die Kisten sind aber anscheinend relativ gut isoliert. Für mehr als eine Person plus Büro-Ausstattung ist so ein 20-Fuß-Container aber definitiv zu klein, da würde ich wenigstens zwei ohne Trennwand zusammenstellen. In der Gebraucht-Ecke steht ein ganzes Bürohaus aus Containern für 490 € / m² zum Kauf bzw. für 8,50 € / m² / Monat zur Miete. Der 20-Fuß-Container hat so etwa 14,5 m², das wären also gute 7000 € für so einen Container. Ich gehe mal davon aus, dass das Netto-Preise ohne Märchensteuer und ohne Fracht sind.

    http://www.conrocontainer.de/ hat ebenfalls Büro-Container, unter Aktuell im Angebot stehen ein paar Neue und Gebrauchte mit Preisen: 7.000 € für einen gebrauchten 20-Fuß-Doppel-Container, 3.800 € für einen gebrauchten 20-Fuß-Einzelcontainer, 2.250 € für einen neuen 20-Fuß-See-Container ohne alles - keine Verkabelung, keine Isolation, keine Fenster, kein Fußboden, Türen über die komplette Stirnseite, "ab" 1.450 € für einen gebrauchten 40-Fuß-See-Container ebenso "nackig". Alle Preise plus Märchensteuer, und Du solltest Deinen eigenen Container-LKW mitbringen ... ;-)

    Die Idee, mir ein "Haus" aus solchen Containern irgendwo aufzubauen und bei Bedarf einfach samt Innenleben umzuziehen hatte ich auch schonmal. Aber die Container haben ein paar ganz klare Nachteile:

    * Faradayscher Käfig -- Handys, Schnurlos-Telefone und WLAN-Geräte müssen mit SEHR VIEL Sendeleistung arbeiten, um die Container zu durchdringen, und das geht auch nur durch Fenster und ggf. Türen. DECT geht zum Nachbarcontainer noch recht problemlos, aber nicht mehr, wenn zwischen Telefon-Container und Basis-Container noch ein Container steht. Über ein paar Meter freie Fläche in einen anderen Container geht so gut wie gar nicht.
    * Isolation -- man kann die Container nicht absolut lückenlos nebeneinander stellen, die alten verbeulten Container schon mal gar nicht. Das gibt Zugluft. Die in den Wohn-/Büroraum hineinragenden Metallwände sind hervorragende Kältebrücken, müssen also rund herum isoliert werden. Wie Doppel-Containern zusammen abgedichtet werden, weiß ich nicht.
    * Korrosion -- Stahl rostet. An jedem Container gibt es Ecken, in denen sich Dreck und Wasser sammeln. Einfach so auf die grüne Wiese stellen geht schonmal gar nicht. "Mein" Container steht auf einer Holzkonstruktion über einer Wiese, die Container meiner Kollegen stehen auf Steinen auf einem Stück gepflasterten Parkplatz.
    * Bauvorschriften -- Temporär ja, aber was sagt das Beamtenvolk, wenn Du auf Dauer Container in einer Wohngegend stapeln willst?
    * Praktisches -- Nagel in die Wand geht nicht, es sei denn, Du stellst eine Holz- oder Trockenbau-Wand vor die Container-Wand. Schraube in die Wand schafft eine Schwachstelle für Rost. Und vor allem sollte die Schraube keine anderen Metalle mitbringen, sonst gibt es elektrolytische Korrosion.
    * Elektrisch -- Ich denke, dass die Container gut geerdet sein müßten, weil eben alle Wände aus Metall sind. "Mein" Container hat keine sichtbare Erdung -- oops!
    * Diebstahl -- So ein Container ist durchaus schnell abtransportiert, LKW und Kran oder Gabelstapler reichen. Die Container meiner Kollegen sind deshalb miteinander verschweißt. Man könnte sich mit Flex und Feuerwehr-Axt sehr schnell ins Innere vorabeiten und das Innenleben ausräumen.
    * Sabotage -- "Unsere" Container haben ab Werk zwei IEC-Steckverbinder für Strom, über die die Container miteinander und mit dem Stromnetz miteinander verbunden werden. Eine Leiter und zwei Handgriffe und die Container sind stromlos.
    * Heizung -- ich kenne die Dinger nur mit elektrischer Heizung. Teurer kann man nicht heizen. Gas-Öfen aus dem Wohnmobil-Bereich müßten auch funktionieren, aber eine klassische Zentralheizung kann man bei Containern wohl vergessen. Es sei denn, ein sehr findiger Monteur baut etwas mit Heizungsrohren und flexiblen, gut isolierten Schläuchen.
    * Kein Keller -- was auch immer Du lagern willst, es muß in irgendeinen Container

    Ich denke, ein Holz-Fertighaus ist einem Container-Haufen (außer bei der Mobilität) durchaus überlegen.

    Alexander

    --
    Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".
    1. Abend Alexander

      Die Idee, mir ein "Haus" aus solchen Containern irgendwo aufzubauen und bei Bedarf einfach samt Innenleben umzuziehen hatte ich auch schonmal. Aber die Container haben ein paar ganz klare Nachteile:

      Gut, dann bin ich nicht der einzige Verrückte auf dem Planeten...

      * Faradayscher Käfig [...]

      Ist ein perfekter Blitzableiter...

      Ich denke, ein Holz-Fertighaus ist einem Container-Haufen (außer bei der Mobilität) durchaus überlegen.

      Jo das hat was.

      Ich habe da ein gutes (so glaube ich) fertighäusle entdeckt:

      Sowas

      Das würde mir im Prinzip schon reichen. Hab mal braf infos angefordert.

      Danke für deine ausführliche Antwort. Surfe noch kurz deine Links ab.

      Grüsse Gary

      1. * Faradayscher Käfig [...]
        Ist ein perfekter Blitzableiter...

        Jein - ein faradayscher Käfig ist nicht zwangsläufig ein Blitzableiter :) Ein Auto mit Gummibereifung ist z.B. zwar ein faradayscher Käfig, aber dennoch kein Blitzableiter, da der "Käfig" zum Boden isoliert ist. Die Ableitung eines Blitzes erfolgt da meistens über die Luft - z.B. von der Felge zum Boden.

        Ein Blitzableiter hat nur einige eigenschaften eines faradayschen Käfigs :)

        1. Hallo,

          * Faradayscher Käfig [...]
          Ist ein perfekter Blitzableiter...
          Ein Blitzableiter hat nur einige eigenschaften eines faradayschen Käfigs :)

          und das nicht einmal zwangsläufig: Ein gut im Boden verankerter hoher Stahlgittermast, der ein paar Meter neben einem Zeltplatz steht, ist auch ein guter Blitzableiter. Er sorgt recht zuverlässig dafür, dass der Blitz nicht in Zelte und Wohnwagen einschlägt, sondern eben in die Mastspitze.

          Ciao,
           Martin

          --
          Auch mit eckigen Radios kann man Rundfunk hören.