Tim Neuner: Software Vertrieb

Hallo Forum,

Wer von Euch hat Erfahrung damit, eine Software, die er programmiert hat, zu vertreiben?
Gibt es Links im Netz, die dieses Thema behandeln oder Hinweise und Tips aus Eueren Reihen? Oder gibt es, z.b. analog zum Franchising bestehende und erfolgreiche Vertriebskonzepte?

Ich habe zwar keine Software programmiert, aber ich schreibe eine Hausarbeit zu diesem Thema und suche neben Links zu Konzepten vor allem Tips und Hinweise von denen, die damit selber auch Erfahrungen gesammelt haben.

Natürlich habe ich bereits alle Suchmaschinen meines Vetrauens um Rat gefragt, aber es macht ja nichts, hier auch Links zu bekommen, die ich schon kenne. Selektieren kann und muss ich das ja ohnehin dann.

Als Hinweis, ich schreibe die Hausarbeit anhand eines Beispieles einer Warenwirtschaftssoftware, also durchaus beratungsintensiv und für Geschäftskunden gedacht. Ich schreibe das dazu, weil es ja einen Unterschied macht, ob ich ein Computerspiel, eine Anti-Virensoftware oder eben eine Warernwirtschaft vertreiben will.

Bin für viele Tips und Hinweise dankbar, tim

  1. Hello Tim,

    Bin für viele Tips und Hinweise dankbar, tim

    Es geht bei Deiner Arbeit vermutlich hauptsächlich um die beiden Säulen

    • Kommunikation
    • Distribution
      aus dem klassen Vier-Säulen-Marketing

    Dann such mal nach den Stichworten

    • Channel Marketing
    • Key Account Management
    • Produktmanagement

    Für Software gibt es, je nach Zielgruppe, viele unterschiedliche Vertriebswege.
    Hochwertige Software (von der Stange) wird auch heute noch auf den dazu passenden Fachmessen vertrieben. Software für Sonnenschutz z.B. auf der Rollbau. Software für die Gastronomie auf der Internorga, usw.

    Darüber hinaus gibt es den Direktvertrieb durch Außendienst, Mailing-Aktionen.
    Großen Anteil an der Bekannmachung haben auch Veranstaltungen in IHKn und Handwerkskammern.

    Man unterscheidet generell zwischen den Vertriebsarten

    • Push  (in den Markt hineinpressen)
    • Pull  (Kunde fragt speziell nach)

    Distributoren vertreiben dabei i.d.R. nur das "was der Markt fordert", reagieren also auf Pull,. Ihren angeschlossenen Händlern gegenüber führen sie jedoch auch Maßnahmen im Push-Bereich durch: "Du musst von der Software soundsoviel abnehmen, damit Du deine Punkte bekommst...".

    Das Internet ist eher ein Kanal für geringwertige Software bzw. Massenware, die wenig Raum für Individualisierung bietet.

    Die Händler an der Front werden auch oft als sogenannte VARs (Value adding reseller) bedient. Das bedeutet, dass sie am Softwareprodukt selber wenig verdienen, aber durch den Schutz, den sie durch ihre Distributoren erfahren, leicht die Serviceleistung dazu verkaufen können. Das macht dann bei Standardsoftware auch den größeren Kostenpunkt in den TCO (Total Cost of Ownership) aus. Einrichtung, Schulung, Pflege und Wartung bringen es oft auf ein Vielfaches des eigentlichen Softwarepreises.

    Du siehst also, es gibt reichlich Freiheitsgrade.

    Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

    Tom vom Berg

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    / \ Nur selber lernen macht schlau
    http://bergpost.annerschbarrich.de
  2. Hallo

    Also deine Frage kommt etwas früh, ich bin dabei eine Seite zu planen Technical-Guide, die es erst in den kommenden Tagen geben wird. Ggf. sieh in zwei Wochen mal nach.

    Ich selbst will mein Glück versuchen als E-Book-Autor und hier soll nach ein Paar Beiträgen ein erstes E-Book von mir erscheinen. Du hat eine Serie von Problemen zu lösen

    a) Die Webseite selbst
    b) Das Produkt muss stehen
    c) du brauchst einen Shop
    Dabei kann man den komplett hosten oder auch auf einem Server selbst installieren. Im zweiten Fall braucht man in der Regel einen Server der php unterstützt und auch MySQL und auch ein solcher Server ist nicht kostenlos zu haben.

    • Neben der Shopsoftware müsstest du auch an die Bezahlvarianten denken, die zu zur Verfügung stellen willst. Paypal behält einen fixen Prozentsatz, Firstgate hat eine monatliche Grundgebühr, wenn du ein Lastschriftverfahren anbietest, dann brauchst du kein normales Lohnkonto sondern ein Geschäftskonto und das kostet ein paar Euro im Monat. Und was in jedem Fall etwas kosten wird, das ist das SSL-Zertifikat. Selbstzertifizierung ginge zwar auch, aber dann bekommt der Besucher vor dem Bezahlen eine Warnung, das das Zertifikat nicht vertrauenswürdig ist und das schreckt - mit Recht - viele Kunden ab.
      c) Du brauchst eine Marketinstratgie
    • Das einfachste bei einer neuen Seite ist AdWords-Werbung und ein Einstieg in die Affiliate-Schiene. Man kann auch lokale Werbeanzeigen in zeitschriften aufgeben oder in Regionalblogs entsprechende Beiträge platzieren oder - was aber aufwändig ist - ins Web 2.0 gehen. Wenn du bei Xing eine Gruppe bildest und Leute einlädst und dein Produkt beweihräucherst, dann kann du es möglicherweise mit viel Aufwand verkaufen. Was man im Einzelfall macht, das hängt von der Zielgruppe ab, die man ansprechen möchte.

    Wenn man allerdings nur mal ein Programm anbieten möchte, dann scheint es mir einfacher, eine Seite mit Shop zu suchen und eine Partnerschaft einzugehen, so dass der Seitenbetreiber dein Programm mitvertreibt.

    Herzliche Grüße
    Wolfgang