mario: Domaingrabber, Wieviel Spaß hab ich jetzt mit der DENIC?

Hallo,

Also ich wollte doch ernsthaft die Tage meine Domain vom alten zum neuen
Provider übertragen lassen. Einer von beiden hat das versemmelt. Und jetzt
ist meine Adresse auf eine Grabber Ltd. registriert.

Jetzt hab ich erstmal eine Mail an beide Provider geschickt, vielleicht
klären sich so zumindest die Umstände; aber viel machen können die jetzt
sicher eh nicht mehr.

Da die Domain jetzt geparkt ist und mir wiederum aber freundlicherweise zum
Kauf angeboten wird (Sedo), war es sicher kein Versehen und Anschreiben des
neuen Inhabers bringt sicher wenig. Deswegen hab ich gleich auch eine
informelle Bittstellung an die DENIC geschickt.

Aber was kann ich denn da jetzt erwarten? Ist das viel Stress die Domain
zurückzubekommen? Auf der DENIC-Seite finde ich nicht wirklich viele Infos,
außer dem DISPUTE-Formular http://www.denic.de/domains/dispute.html
das sich jetzt wohl schon rein prophylaktisch empfehlen würde.

(Abgesehen von der Mailadresse hängt da noch meine OpenID dran, von daher
würd ich mir da auch ein bißl Arbeit machen. Nur übertreiben will ich es
nicht.)

G!

  1. Das nennt sich Domain sniping - als das gezielte registrieren einer Domain die grade in der "Luft" hängt. Also z.B. beim Verlängern oder beim Anbieterwechsel.

    Es gibt eine 30-Tage-Frist in der der Registrar die Domain wieder zurückholen kann - "Redemption Grace Period" nennt sich das - wenn die Domain versehentlich gelöscht wurde. Und das wird wahrscheinlich passiert sein, nicht sauber übernommen sondern der eine hats gelöscht und der andere wollte gleich wieder registrieren, aber da war jemand anderer schneller.

    Sonst passiert sowas idR. nicht.

    1. Es gibt eine 30-Tage-Frist in der der Registrar die Domain wieder zurückholen kann - "Redemption Grace Period" nennt sich das - wenn die Domain versehentlich gelöscht wurde. Und das wird wahrscheinlich passiert sein, nicht sauber übernommen sondern der eine hats gelöscht und der andere wollte gleich wieder registrieren, aber da war jemand anderer schneller.

      Ah, das ist cool. Das beruhigt mich auch ein wenig. Ich hoffe mal die DENIC
      hält sich dann auch an die ICANN-Vorgaben.

      (Der erste Google-Treffer zum Thema sah nicht so gut aus
      http://www.denic.de/denic-im-dialog/mailinglisten/public-l.html?url=msg04144.xml
      Aber alte Debatte und muss nichts bedeuten.)

      Ich denke in meinem Fall wars wohl einfach so daß der Altprovider zu
      eilig gelöscht hatte (Vertrag und Denic-Registrierung). Diesmal hatte ich
      mir einen Authcode geben lassen, weil sich im letzten Jahr bei dem mit KK
      nichts gerührt hatte. Und mein neuer konnte die Domain nicht übernehmen
      weil entweder Auth-Code auch noch falsch waren, oder eine Sperre (?)
      bestand.

      Aber wieauchimmer. Der Tipp hat mir schonmal weitergeholfen. Und für Panik
      wär es eh noch zu früh.

      G!

    2. Moin!

      Das nennt sich Domain sniping - als das gezielte registrieren einer Domain die grade in der "Luft" hängt. Also z.B. beim Verlängern oder beim Anbieterwechsel.

      Es gibt eine 30-Tage-Frist in der der Registrar die Domain wieder zurückholen kann - "Redemption Grace Period" nennt sich das - wenn die Domain versehentlich gelöscht wurde. Und das wird wahrscheinlich passiert sein, nicht sauber übernommen sondern der eine hats gelöscht und der andere wollte gleich wieder registrieren, aber da war jemand anderer schneller.

      Sonst passiert sowas idR. nicht.

      Du darfst nicht irrtümlich davon ausgehen, dass alle "internationalen" Gepflogenheiten (bzw. die Vorgehensweise bei com/net/org-Domains) auch in Deutschland geübt werden, genausowenig wie die deutschen Vorgehensweise (beispielsweise KK-Antrag) international üblich sind.

      Wenn bei der DENIC eine Domain abhanden gekommen ist, würde ich als allererstes einen Dispute-Antrag einreichen. Der verhindert, dass die Domain, wenn sie denn übertragen würde, an jemand anderen als den Dispute-Antragsteller geht - also zurückkommt. Das macht den Verkaufsversuch zunächst mal wertlos für den Verkäufer. Allerdings verlangt die DENIC auch das Vorliegen eines tatsächlichen Disputs, also einer irgendwie tatsächlich durchgeführten streitigen Auseinandersetzung, u.U. vor Gericht bzw. in der Absicht, dorthin im Zweifel zu gehen. Andernfalls könnte ja jedermann einfach wahllos Disput-Anträge für beliebte Domains einreichen.

      Klar, der Kontakt zu den zwei betroffenen Providern dürfte am hilfreichsten sein, denn nur diese beiden können technisch überhaupt an einer Lösung mitarbeiten. Wenn der jetzige Zielprovider die Domain aber einfach nicht wieder rausrückt (bei Domaingrabbern darf man annehmen, dass deren Geschäftsmodell nur bei einer gewissen Zusammenarbeit zum Registrar funktioniert), kann man sich auf den Kopf stellen - von allein passiert da gar nichts, und die DENIC hält sich - zu Recht - aus der Geschichte vollkommen raus. Sie stellt nur die Infrastruktur für die Erreichbarkeit.

      - Sven Rautenberg

      1. Hallo,

        DENIC [...] stellt nur die Infrastruktur für die Erreichbarkeit.

        ist das so? Ich dachte, DENIC sei "nur die Organisation, die die Formalitäten der Domain-Zuteilung regelt (quasi das Einwohnermeldeamt des Internet innerhalb DE) und über deren ordnungsgemäßen Ablauf wacht - die Infrastruktur stellen doch die Webhoster mit ihren Rechenzentren zur Verfügung.  .oO(?)

        So long,
         Martin

        --
        Die letzten Worte des Helden:
        Feigling! Traust dich ja doch nicht!
        Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
  2. Naja, also Provider melden sich nicht zurück. Und was ich so telefonisch
    bei der Denic-Hotline erfahren habe klang mehr nach Leck uns am Pops.

    Der DISPUTE-Antrag ist erstmal das Mittel der Wahl. Die DENIC will mit
    Rechtstreitigkeiten nichts zu tun haben, macht sie aber gleichwohl
    Vorraussetzung.
    Insbesondere scheint ein Markeneintrag verlangt zu werden, worüber bei
    Antragstellung dann gerichtert wird.
    Das verkompliziert die Lage natürlich, wenn man seine Domain vorher
    primär für Open-Source Projekte verwendet hat. (Rein private Domain-
    Inhaber haben demnach immer die A+++ Karte wenns nach der Denic geht.)

    Teurer Rückkauf vom Domainsquatter aus Bequemlichkeit wird auch nichts,
    weil der eine falsche Emailadresse eingetragen hat. (Bei der Ltd.
    und Namen bin ich mir nicht sicher ob da was stimmt.) Und ich glaube
    das hilft mir aber so oder so nicht weiter.

    Zumindest wird mir aber langsam die Ursache des Dilemmas klar. Mein
    alter Provider hat die Domain löschen lassen statt für den KK
    bereitzuhalten, weil das so wunderbar mit dem neuen Registrierungs-
    zeitraum zusammenfiel. (Geld abzubuchen für die 2012-Periode hatten sie
    jedoch nicht verschusselt.) Und die vier Tage übers Wochenende waren
    zu knapp für den neuen Provider den Authcode zu verwenden.

    Jetzt weiß ich zwar wem ich die Valium in Rechnung stellen kann,
    aber auf die schnelle Weiterhelfen tut es kaum. Mit dem Domain-Problem
    mein ich.

    G!