Beate Mielke: Babelfische im Internet - oder wird eh alles Englisch?

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Da isser ja wieder, der Stefan, und ich dachte schon, Du waerst schon ganz verschollen ;-)

angesichts der zahllosen, meist lieblos hingerotzten Fragen, mit denen dieses Forum wieder mal ueberhaeuft wird derzeit,

und der oft nicht sonderlich fundierten Antworten, mit denen die betreffenden Threads dann zusaetzlich aufgeblaeht werden,
steht mir (und ich glaube auch anderen) mal wieder der Sinn nach mehr Niveau ;-)

Nun mach uns mal nicht (mal wieder) schlechter als wir sind, ja ?!

Ist es wuenschenswert, dass eine Sprache alle anderen verdraengt? Ist damit nicht auch eine Verarmung des Sagbaren

verbunden? Wird eine Sprache, die nur zwei, drei Wortvarianten fuer "Schnee" kennt, in einem arktischen Land nicht fuer
schreckliche Sprachverarmung sorgen? Oder geht das gar nicht? Koennte es nicht vielmehr so kommen, dass sich zwar eine
Sprache durchsetzt, diese aber lokal extrem "koloriert" wird, so dass Sprachvarianten entstehen, die doch schon fast wieder
eigene Sprachen sind?

Jetzt muss ich ja wirklich mal fuer Esperanto plaedieren!

Einer der Hauptgruende, weshalb diese Sprache erfunden wurde, war der, dass eine Moeglichkeit gefunden werden sollte,
mit anderssprachigen Menschen aus der ganzen Welt zu kommunizieren, ohne gleich den Aufwand treiben zu muessen, den
man normalerweise treiben muss, wenn man eine neue Sprache erlernt.

Esperanto hat nur 16 Grammatikregeln, und kommt wegen einiger Spezialregeln mit etwas weniger Vokabular aus als andere Sprachen,
und dennoch kann man alles damit ausdruecken. Inzwischen gibt es auch genuegend Fachliteratur in der Sprache. Auch zum Thema Internet.

Die schnellsten lernen es in 6 Wochen, sich gut in der Sprache zu verständigen und die ganz langsamen sollten es wenigstens nach zwei Jahren
fliessend sprechen.

Durch die leichte Erlernbarkeit hat man schnell ein Werkzeug in der Hand, mit der die weltweite Kommunikation funktioniert und dennoch kann
jeder seine eigene Sprache und damit einen wichtigen Teil seiner eigenen Kultur bewahren.

Für das Internet halte ich Englisch fuer besser geeignet, weil nur Buchstaben darin vorkommen, die unterhalb der bekannten 128er-Grenze liegen.

Viele Gruesse

Beate Mielke

und wen's noch weiter interessiert:
http://www.esperanto.de
oder hier:
http://www.esperanto.de/org/lv.berlin/Fragen.htm