Hallo, TomIRL!
Willst Du jetzt ernsthaft "Freigeld" als Alternative zum bisherigen Kapitalmark anpreisen?
Liest Du dir von dir verlinkten Dokumente auch richtig durch?
ja.
denkst du auch richtig über das nach, wa du da gelesen hast?
Da findet sich nämlich genau zu diesem Them auch kritisches, und mit Fakten hinterlegtes:
http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/kaun/
Insbesondere sei dir 2.5 empfohlen.
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1984 wurden fast 2/3 aller Zinszahlungen von Unternehmen geleistet
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frage: wie kommen die "unternehmen" zu diesen geldern, die sie da zahlen?
gehen die manager nach feierabend noch würstchen verkaufen in der frittenbude an der ecke, um das geld zu besorgen?
das ist der gleiche unsinn, wie die mähr vom "arbeitgeberanteil".
woher wird dieses geld genommen?
"aus dem gewinn des unternehmens, ist doch klar."
und woher stammt der?
drucken die sich den selber?
wächst der irgendwo im keller?
nein, das sind alles anteile aus dem geld, das die arbeiter erwirtschaftet haben.
kein unternehmer würde einen arbeiter anstellen, aus dessen arbeit er nur den nettolohn des arbeiters ziehen kann, um ihn zu bezahlen.
woher soll er denn dann auch den sogenannten "arbeitgeberanteil" nehmen?
<zitat>
Die falschen Resultate der FWL-Berechnungen beruhen zum einen darauf, daß „vergessen“ wird, die Zinsverpflichtungen und die -forderungen gegeneinander aufzurechnen
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ach so ist das?
na dann gib mir doch mal ein paar tausend euro, kannst ja nen kredit aufnehmen. ich bring das geld dann auch zur bank.
und weil wir dann deine schulden gegen mein guthaben aufrechnen, gibts ja per saldo auch keine verschuldung und alle sind glücklich.
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zum anderen schlägt die FWL alle Zinsverpflichtungen (187 Mrd. DM) nur den Privathaushalten zu und unterstellt damit, Unternehmen und Staat hätten endgültig überhaupt keine Zinslast zu tragen.
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siehe oben.
sowohl die unternehmen, als auch der staat erhalten ihre gelder auschliesslich aus der arbeitsleistung der arbeiter.
ja, auch, wenn das unternehmen mit seinen geldern "an der börse" spekuliert, oder aktien kauft.
"lassen sie ihr geld für sich arbeiten" ist nämlich ein weiterer spruch zur volksverdummung.
wer hat schon mal geld "arbeiten" gesehen?
leg mal auf nen 100 euro schein nen kuli und guck mal, ob das geld den auch nur irgendwie bewegt, geschweige denn, damit einen roman zu schreiben, den man verkaufen könnte.
aktien, optionen, kursgewinne, hedgefonds, IMMER geht es um einen anteil an der arbeit der arbeiter. JEDER dieser "gewinne" kommt auschliesslich durch die arbeit anderer leute zustande.
auch wenn man das system noch so kompliziert gestaltet, es GIBT definitiv kein "perpetuum mobile", nirgendwo lässt sich in diesem gebilde eine kraft ausfindig machen, die ohne die arbeit anderer leute einen gewinn erzeugt.
und darum ist das entscheidende auch nicht, ob per definition die zinsen jetzt "vom staat" oder "von den unternehmen" gezahlt werden, sondern entscheidend ist ausschliesslich, dass mit jeder zinszahlung weiteres geld aus dem wirtschaftskreislauf entzogen wird und nur gegen eine weitere zahlung aus diesem pool für einen einmaligen umlauf diesem zeitweise wieder zur verfügung gestellt wird.
zinsen sind KEINE EINMALIGE prämie dafür, dass der kapitalbesitzer sein geld dem wirtschaftskreislauf wieder zur verfügung stellt, sondern eine STÄNDIG WACHSENDE prämie dafür, dass noch eine weitere runde des warenverkehrs überhaupt stattfinden kann. jeder kredit dient nur dazu, EINEN athemzug dieses wirtschaftsorganismus zu ermöglichen und jeder nachfolgende athemzug kostet aufgrund der vorhergehenden zahlung eine höhere prämie.
entscheidend ist einzig, dass die sparvermögen relativ zur gesamtgeldmenge wachsen. und aufgrund des zinseszinses wachsen sie exponentiell.
und dieser prozess MUSS zwangsläufig irgendwann damit enden, dass sparvermögen == gesamtgeldmenge gilt, denn mehr gibts nun mal nicht zu holen.
daran ändert keine noch so komplexe wirtschaftstheorie etwas.
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... was bei ca. 24 Mio. Haushalten in der BRD pro Haushalt im Durchschnitt ca. 3.000 DM Zinseinnahmen ergibt.
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antwort: der see war DURCHSCHNITTLICH auch nur 1 meter tief und trotzdem ist die kuh ersoffen.
freundl. Grüsse aus Berlin, Raik