Alexander (HH): PC Einschalter kaputt - was tun? - generelle Funktionsweise

Beitrag lesen

Moin Moin!

In einer Installation ohne Fehlerstromschutzschalter, die es noch immer reichlich gibt, ...

Du meintest wohl: Die immer noch die Regel ist.

Ja, leider.

Soweit ich weiß, sind FI-Schalter nur in Feuchträumen vorgeschrieben. Und die Erfahrung lehrt, dass sie aus Kostengründen (sprich: Geiz) meist nur da eingesetzt werden, wo sie zwingend vorgeschrieben sind.

Richtig. Exakt diese Situation habe ich in meinen beiden Wohnungsteilen, die gesamte E-Installation ist mit je 10 Automaten abgesichert, für die Badezimmer gibt's als Bonus noch je einen FI-Schalter. Besser als nichts, aber gerade in der Küche fände ich einen FI-Schalter durchaus noch angebracht.

Vor allem in älteren Wohnungen (10..20 Jahre und noch älter) wird man einen FI daher meist vergeblich suchen - sogar fürs Bad. Bei meinen Eltern im Haus (Bj 1974, 14 Wohnungen) gibt es im ganzen Haus keinen FI, und ich glaube, die Hausverwaltung käme auch nicht auf die Idee, so etwas "Überflüssiges" nachzurüsten.

Und in den richtig alten Häusern hast Du eine zweiadrige Installation mit genullten Schutzleitern. Richtig lustig, wenn da ein Depp mal eine Steckdose falsch anschließt. Dann liegt die Phase via Schutzleiter auf dem Gehäuse. Das habe ich schon pränatal erfahren dürfen.

Für E-Installationen und Reparaturen an Elektro- und Elektronikgeräten gibt es nicht grundlos den Zwang zu einer soliden Ausbildung und den Zwang, die Tätigkeiten durch einen Meister überwachen zu lassen.

Nein, nicht den Zwang, aber die dringende und sinnvolle Empfehlung.

Versuch mal, ohne einen Meister einen E-Betrieb aufzumachen.

Was jemand in seiner eigenen Wohnung, in seinem eigenen Bastelzimmer wirklich macht, kann keiner nachprüfen und demzufolge auch nicht vorschreiben.

Mit ein Grund, warum viele Geräte so gebaut werden, dass sie mit frei erhältlichen Werkzeugen nicht, nur schwer, oder nur mit massiven Beschädigungen geöffnet werden können. Das ist leider ein Wettbewerb zwischen Herstellern und E-Märkten wie der Apotheke mit dem großen blauen C. Torx, Triwing, Torx mit Mittelstift, alles mal als Schutz des Käufers vor sich selbst gedacht, aber mittlerweile frei erhältlich. Schlitzschrauben mit zwei abgeschrägten Kopfhälften, die sich nur rein- aber nicht mehr rausschrauben lassen, sind definitiv ein wirksames Mittel gegen zu schlaue Kunden. Leider kann auch der Experte da nicht weiter arbeiten und das "edle" Gerät wird zu Elektroschrott.

Zu jeder Reparatur im Netzbereich eines Elektrogerätes gehört übrigens eine Prüfung von Isolation und Erdungswiderstand nach VDE, leider wird die oft verschlampt.

Ja, erstens weil das kaum jemand weiß, zweitens weil die meisten Hobby-Bastler, selbst wenn sie das nötige Wissen und die Fähigkeiten haben, nicht über die nötigen Messmittel verfügen. Wer hat schon einen Hochspannungsgenerator mit 4kV und mehr Ausgangsspannung, und ein Milliohmmeter, das mit einem Prüfstrom von mindestens 25A arbeitet? Von anderen lustigen Sachen wie Ableitströmen will ich gar nicht reden.

Dafür gibt es nette kleine Meßgeräte, die das vollautomatisch durchprüfen -- zumindest für einphasige Geräte aus dem Consumer-Bereich.

Alexander

--
Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".