Der Martin: Musik hören

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Hallo,

Denn so kann ich während der Arbeit meinen Radio Stream laufen lassen mit genau der Musik, die mir gefällt und nicht mit der Musik, die irgendein hochbezahlter Radiomoderator ausgewählt hat, weil Sie ihm eben gut gefällt.
So läuft man aber Gefahr, in seiner Filterbubble zu versinken.

wieso "Gefahr"? Wenn ich Musik hören möchte, dann doch gezielt Musik, die mir gefällt, eben *weil* sie mir gefällt. Das ist der entscheidende Unterschied zwischen Radiohören und Musikhören aus der eigenen Konserve: Ersteres gern zur Berieselung im Hintergrund, mit dem Nebeneffekt, dass ein Großteil der Musik mich nicht anspricht und ein kleiner Teil mir absolut nicht gefällt; zweiteres zum Genießen - auch ohne dass ein Moderator in der letzten Takte des ausklingenden Musikstücks reinquatscht.

Und Radiohören hat einen weiteren Makel: Stark wechselnde Lautstärke. Wenn ich Textbeiträge (Nachrichten, Talk) verstehen möchte, muss ich die Lautstärke etwas hochdrehen; wenn wieder Musik kommt, ist es dann aber unangenehm laut. Wenn's gar von Sprachbeiträgen direkt in die Werbung geht, fliegt einem fast das Ohr weg.
Bei der Werbung ist der Effekt vermutlich volle Absicht, ansonsten aber physikalisch bedingt. Musik hat bei gleichem Pegel eine ganz andere Spektraldichte und -verteilung als Sprache und wird daher lauter empfunden.

Und wenn der Moderator selber die Musik auswählen darf ist das allemal besser das Dudelradio, wo nur das hoch- und runtergespielt wird, was die Leute eh schon kennen.

Wenn du Radio hörst, um neue Musik kennenzulernen, ist das Argument berechtigt.

»Hits der 70er, 80er, …«, nein danke.

Oh doch, sehr gern. Was mich immer wieder verblüfft, ist die Tatsache, dass mich die Hits der 80er in den 80er Jahren wenig interessiert haben und sich diese Ära erst ein bis zwei Jahrzehnte später zu meinem meiner Musik-Schwerpunkte entwickelt hat.

Ciao,
 Martin

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