Alexander (HH): HARDWARE: Wechselrichter / Inverter

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Moin Moin!

Hast Du übrigens mal spaßeshalber gemessen, ob Batterie-Minus (oder Plus) galvanisch mit dem Gehäuse des Wandlers bzw. PE verbunden ist? Nicht, dass irgendein anderes Gerät, insbesondere der Lader, ein anderes Batteriepotenzial auch nochmal erdet. Akkus im Bereich 600 Ah haben wenig Mitleid mit dünnen Leitungen in Kurzschlüssen und schieben Energie nach, bis der Kurzschluß weg ist.

Die Batterie haben wir vorgestern erst abgeholt, eine 410kg schwere Staplerbatterie. Die hängt nur elektrisch in der Luft. :-)

*g*

Da ist über einen Hochstromstecker entweder das Ladegerät angeschlossen, oder der Wandler. Ich habe das auch extra so gelassen, eben damit keine Doppelmassen oder Schleifen entstehen.

Wer ist dafür verantwortlich, dass die Batterie tagsüber ans Ladegerät gestöpselt wird und nachts an den Wandler?

Im Wandler hat es in zwei Stufen die Sicherungen gefetzt und mindestens zwei von den ca. 32 IRF 540 N (MOS-FET).

Der IRF540N kann nur 100 V, der muß also auf der 24V-Seite sitzen. Wenn man den auf 25 °C halten kann, überlebt der 33 A Drain-Strom, bei 100 °C immer noch 23 A, gepulst abhängig von der Pulsbreite auch mehr (so etwa 100 A).

Ich nehm mal den dicken Daumen und sage, dass die Spannung am Ausgang 10x so hoch ist wie am Eingang, daraus folgt, dass der Strom am Ausgang nur 1/10 des Eingangsstroms ist.

Jeder IRF540N sorgt also für dauerhaft max. 3,3 A, gepulst max. 10 A am Ausgang. Eher weniger, weil man die IRFs wohl kaum bis zur Belastungsgrenze fährt. Könnte man, aber dann steigt der Anteil der Garantiefälle an der Produktion so brutal an, dass sich das nicht mehr rechnet.

Sagen wir mal 20 A Eingang / 2 A Ausgang. 32 im Verbund könnten 640 A /  64 A liefern, aber vermutlich arbeiten die 32 in einer H-Brücke bzw. Gegentakt-Endstufe, dann wären immer nur die Hälfte der Transistoren aktiv und der Schalttrafo sitzt dazwischen. Damit wären 160 A / 16 A Strom über den Trafo drin. Das paßt hervorragend zur Ausgangsleistung von 3500 VA.

An jedem Bein der H-Brücke würden 8 Transistoren parallel arbeiten. Bricht nur einer weg, schafft der Wandler die Ausgangsleistung nicht mehr.

Ich rate mal, dass der Wandler mit einer groben Spitze überlastet war (Hallo Kühl-Kompressor) und damit die Transistoren gekillt wurden. Irgendwann hat dann die Schutzschaltung gemerkt, dass auf der Ausgangsseite etwas nicht stimmt und den Wandler lahmgelegt.

Wenn die Transistoren im Betrieb 50 °C haben, dürfte der tödliche Strom irgendwo zwischen 23 und 33 A gelegen haben, im Datenblatt von Fairchild liegt der maximale Dauerstrom bei 50 °C bei 30 A, also einem Ausgangsstrom-Anteil von 3 A. Weil immer 8 Transistoren parallel arbeiten, dürfte die Lastspitze bei über 240 A Eingangsstrom / 24 A Ausgangsstrom gelegen haben.

Und was die Sicherungen angeht: Ja, die lösen irgendwann aus. Aber die alte Regel "Halbleiter schützt Sicherung" gilt leider auch für Wandler. Irgendwann, wenn die ersten paar Transistoren schon gegrillt sind, wird's der Sicherung auch mal zu warm.

Die Platine ist ganz geblieben.

Das spricht für viel Kupfer und schnell gestorbene Transistoren. Ich gehe mal von einer sehr brutalen, sehr kurzen Lastspitze aus.

Aber der mechanische Aufbau ist grausam. Die müssen den Chinesen, der die letzten Kabel innendrin angeschlossen hat, mit eingebaut haben. Wie der wohl wieder rausgekommen ist?

Rausgebeamt, wie sonst?

Oder aber kleine, flexible Hände, wie man sie an Kindern findet.

Warum kaufst Du Dir billiges Zeug? Billige Hardware kauft man immer zweimal. Kauf Dir gleich ordentliche Hardware, die auch Reserven hat. Das ist auf Dauer billiger.

Alexander

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