Sven Rautenberg: günstige Krankenversicherung

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Moin!

Hallo,

ich bin jetzt seit 27 Jahren privat versichert und in dieser Zeit hat sich der Beitrag etwa vervierfacht.

... inflationsbereinigt also etwa verdoppelt.

Der GKV-Beitragssatz war vor 27 Jahren bei 11,8%, hälftig von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen (also 5,9%). Er ist heute bei 15,5%, mit 8,2% Arbeitnehmeranteil.

Die GKV ist also heute bei 138% des Arbeitnehmeranteils, wie vor 27 Jahren, insgesamt bei 131%.
Die Beitragsbemessungsgrenze war 1990 bei 4725 DM oder 2415 EUR. Heute ist sie bei 4050 EUR.

Das kann man jetzt mal so auf sich wirken lassen.

Die private Krankenversicherung ist vom Geldbetrag her absolut knapp vervierfacht, unabhängig vom Einkommen.

Die gesetzliche Krankenversicherung hat sich für Arbeitnehmer, die schon damals über der heutigen Beitragsbemessungsgrenze verdienten, also immer "nur" den maximalen Beitrag zahlen, von 142 EUR auf 332 EUR erhöht - das ist das 2,3 fache. Derselbe Faktor gilt für diejenigen, die die gesamte Zeit lang immer gerade knapp über der Beitragsbemessungsgrenze verdient haben und freiwillig gesetzlich versichert blieben.

Arbeitnehmer unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze haben sicherlich individuell unterschiedliche Einkommensentwicklungen erlebt - die statistischen Bruttoeinkommen sollen sich von 2040 EUR im Jahre 1990 hin zu 3989 EUR im Jahre 2012 entwickelt haben. Das würde beim Arbeitnehmeranteil eine Veränderung von 120 EUR hin zu 327 EUR bedeuten, immerhin ein Faktor von 2,7 über die Zeit.

Die allgemeine Inflation hat sich von 1991 bis 2013 vom Preisindex 70,2 zu 105,7 entwickelt, das ist ein Faktor von 1,5.

Ich möchte meinen, dass die Aussage "die gesetzliche Krankenversicherung ist über die Jahre weniger teuer geworden, als die private" gerechtfertigt ist. Es ist daher vermutlich korrekt extrapoliert, dass diese Aussage auch in der Zukunft gilt.

Auffällig ist halt, dass zur gesetzlichen Krankenversicherung problemlos öffentlich Dokumente über den Beitragsverlauf recherchierbar sind, dies bei der privaten Krankenversicherung aber ausnahmslos nicht der Fall ist. Man gerät immer auf Vermittlungsseiten, die (so unterstelle ich) parteiisch das Thema kleinreden und beschönigen wollen und hierbei korrekte Fakten nicht brauchen können.

- Sven Rautenberg