Danke für den Tipp! Wenn ich jetzt noch erfahren würde, wie ich von meiner Systempartition einen im Ernstfall benutzbaren Backup erstelle, ist meine Computerwelt fast schon wieder in Ordnung...

dd ist schon mal eine der vielen guten Ideen.

Zuerst müssen wir wissen, was Deine Systempartition ist. Das steht  in /etc/fstab oder besser noch in /etc/mtab - dort in der ersten Zeile:

Bei mir:
~> less /etc/mtab

/dev/sda2 / ext4 rw,noatime,errors=remount-ro 0 0

1. Spalte: /dev/sda2 ist die der Name der Partition
2. Spalte: diese ist nach / gemountet (als die "Systempartition")
3. Spalte: verwendetes Dateisystem
...

~> df -h /dev/sda2 gibt bei mir dann aus:

Dateisystem    Größe Benutzt Verf. Verw% Eingehängt auf
/dev/sda2       103G     11G   87G   11% /

Hinweis 1:
Das ist bei mir so wenig, weil alle DATEN bei mir auf einer anderen Platte liegen. Es wird also wahrscheinlich bei Dir womöglich deutlich mehr sein.

Hinweis 2:
Das es BEI MIR /dev/sda2 ist kann ich mir auch mit

-> head -n1 /etc/mtab | cut -d " " -f1

anzeigen lassen. (Du auch!)

Ok. Jetzt will ich 103 Gigabyte als gepacktes(!) Image sichern. Problem ist, dass auf der Platte gelöschte Daten nur als gelöscht markiert sind. Packe ich das Image einfach ein, dann packe ich die gelöschten Daten mit ein. Keine gute Idee, denn  frisst Zeit und Platz. Ich überschreibe also den im Dateisystem als frei markierten Plattenspeicher in dem ich eine Datei anlege und mit logischen Nullen fülle:

-> sudo dd if=/dev/zero of=/tmp/nullen bs=8192
(Dabei sollten, ich fülle ja die Platte bis zum Rand, keine Programme laufen)
 warten bis das abbricht, das kann dauern)

und dann sofort wieder lösche:

-> sudo rm /dev/nullen

Jetzt eine USB-Platte anschließen und mounten (z.B. durch öffnen im Dateimanager). Das ist dann (im Dateimanager erkennbar) BEI MIR mir das Verzeichnis /local_mounts/backup_extern_001/ (Hab ich so eingerichtet, heißt bei Dir anders.)

Ich erinnere daran, dass /dev/sda2 BEI MIR die "Systempartition" ist.

Danach:

~> sudo dd if=/dev/sda2  | gzip -c > /local_mounts/backup_extern_001/linux_sysdisk_sda2.gz

Das rödelt bei mir rund 40 Minuten. Die Dauer ist von der Geschwindigkeit der Platten, der Art deren Anbindung (USB2/USB3) und der Prozessorleistung abhängig. Das Zippen spart dennoch meist Zeit.

Ergebnis ist bei mir eine gepackte Datei /local_mounts/backup_extern_001/linux_sysdisk_sda2.gz in der Größe von rund 6 Gigabyte (sonst werden die vollen 103 Gigabyte gebraucht).

Zum Wiederherstellen vom USB-Stick booten. Mit gparted (oder ähnlichem) herausfinden als was die "Systempartition" jetzt erkannt wird (Nehmen wir jetzt mal /dev/sdb2 an) und dann muss man noch die USB-Platte mit dem gepackten Image mounten. (das sei jetzt mal der Ordner /mnt). Nach:

~> gzip -d -c < /mnt/linux_sysdisk_sda2.gz | dd of=/dev/sdb2

lange genug warten und wenn es klappt ist man fertig.

*** Wichtig ***
Wenn nicht, dann hat man beim Ermitteln der Partition was falsch gemacht und womöglich Daten Überschrieben
***************

Hinweis: hat man die Möglichkeit und den Platz, um die Datei linux_sysdisk_sda2.gz zu entpacken (gzip -d linux_sysdisk_sda2.gz) dann kann man die resultierende Datei linux_sysdisk_sda2sogar wie eine Platte mounten und (aus mnt) einzelne Dateien herunterkopieren:

sudo mount -o loop,ro  linux_sysdisk_sda2.gz /mnt

Dir ist das zu kompliziert?

Informiere Dich über tar! Du kannst mit:

sudo tar --exclude /mounts/* -c -z -f /mounts//backup_extern_001/backup.tar.gz /

ein komplettes, gepacktes Archiv erstellen und mit

tar -x -z -f  /mounts/backup_extern_001/backup.tar.gz /mnt

wieder herstellen, wenn die Systempartition nach /mnt gemountet und geleert wurde. Man kann daraus auch einzelne Dateien wieder herstellen.

Informiere Dich auch über rsync! Damit kannst Du eine 1:1 Kopie der Dateien und Verzeichnisse herstellen und sogar über das Netzwerk (via laufendem ssh-Dämon) speichern.

Jörg Reinholz