Peter: Ich habe keine Lust mehr

Hallo in die Runde,

mich würde einmal Eure Meinung und Erfahrung zu meinem Problem interessieren.

Ich bin seit zwei Jahren selbstständig und biete unter anderem auch das Erstellen von Webseiten an.
Das ist jedoch nur ein kleiner Service von mir, der im Moment nur durch Mundpropaganda bekannt geworden ist.
Daher möchte ich diesen Service etwas erweitern und zumindest lokal Werbung dafür machen.
Nun habe ich in den zwei Jahren einige Webseiten erstellt, könnte jedoch keine Einzige als Referenz angeben.
Die Kunden haben teilweise derart merkwürdige Wünsche, dass ich insgeheim hoffe, dass diese Seiten niemand sieht und erst recht nicht erfährt, dass ich diese erstellt habe.
Da wird verlangt, dass eine billige Hintergrundmusik als midi-File dudelt, der Name der Firma den Mauszeiger verfolgt und dass die Links auf der Seite 3 cm hoch sind und sich mit der gewünschten Hintergrundfarbe beißen.
Ich habe mich natürlich strengstens an die Wünsche gehalten.
Mir sind diese Webseiten allerdings peinlich!

Mich würde mal interessieren wie Ihr in solchen Fällen vorgeht oder vorgehen würdet. Erklärt Ihr den Kunden stundenlang warum und wieso es anders besser wäre oder muss der Kunde Eure Ideen akzeptieren und hat sonst Pech gehabt?

Es grüßt der leicht frustrierte Peter

  1. habe das Gefühl, dass du selbst keine Meinung hast:

    "Ich habe mich natürlich strengstens an die Wünsche gehalten."

    Wer macht denn sowas?

    Hast du niemals alternative Vorschläge? Die Service- Wüste Deutschland lässt grüßen.

    Kalle

    1. Hast du niemals alternative Vorschläge? Die Service- Wüste Deutschland lässt grüßen.

      Natürlich habe ich die. Sogar haufenweise. Aber die werden ignoriert...

      1. Moin!

        Hast du niemals alternative Vorschläge? Die Service- Wüste Deutschland lässt grüßen.

        Natürlich habe ich die. Sogar haufenweise. Aber die werden ignoriert...

        Da Webseiten ja sowieso nicht deine Haupteinahmequelle sind - dann ignorier' doch zur Abwechslung mal diese Art von Kunden. Niemand zwingt dich, denen den Arsch abzuwischen.

        - Sven Rautenberg

        --
        "Love your nation - respect the others."
      2. Natürlich habe ich die. Sogar haufenweise. Aber die werden ignoriert...

        Vielleicht meinst auch nur Du, dass die gut sind.
        Ich habe noch nie erlebt, dass alle meine Vorschläge abelehnt wurden (und dazu noch bei allen meinen unden)!

    2. habe das Gefühl, dass du selbst keine Meinung hast:

      "Ich habe mich natürlich strengstens an die Wünsche gehalten."

      Wer macht denn sowas?

      Meine Meinung :-)

      Bei uns sind schon Mitarbeiter geflogen, weil sie gesagt haben, sie hätten nur das gemacht, was man ihnen gesagt hätte.

      Sicherlich solltest du dich nach Kundenwünschen richten, jedoch würde ich bevor ich mit der Erstellung beginne, einige Screenshots als Vorschläge mit Photoshop oder sonstwas erstellen und die dem Kunden zur Auswahl zur Verfügung stellen. Der kann sich dann aussuchen, was er jetzt gern hätte.

  2. Hallo in die Runde,

    HI

    Nun habe ich in den zwei Jahren einige Webseiten erstellt, könnte jedoch keine Einzige als Referenz angeben.

    dann mach doch eine schöne seite zum referenzieren

    Gruß,
    Intcase

    GYRO

  3. Hi there,

    Da wird verlangt, dass eine billige Hintergrundmusik als midi-File dudelt, der Name der Firma den Mauszeiger verfolgt und dass die Links auf der Seite 3 cm hoch sind und sich mit der gewünschten Hintergrundfarbe beißen.

    Ich würd' sagen: Augen zu und durch. Obwohl meine Hauptbeschäftigung nicht in der Erstellung von Webseiten besteht, hab ich gerade auf dem Gebiet der Müllseitenerstellung doch schon einige Erfahrung ;) Ich versuch' dem durch die einmalige Frage: "Wollen Sie das wirklich so?" entgegenzusteuern, aber mehr ist nicht drin. Ich mein', was gehts mich an? Wenn es gut bezahlt ist, denk ich mir halt meinen Teil, wenn nicht, mach ich es eh nicht.  Wenn es um etwas wichtiges ginge, aber Webseiten - nein, da hab ich weder Sendungsbewußtsein noch vertrete ich die Geschmackspolizei...

    1. Hello out there!

      Müllseitenerstellung […] Ich versuch' dem durch die einmalige Frage: "Wollen Sie das wirklich so?" entgegenzusteuern, aber mehr ist nicht drin.

      Es sollte aber etwas mehr drin sein, nämlich eine gute Argumentation, warum die Wünsche unsinnig sind und wie man es besser machen könnte. Vielleicht will es der Auftraggeber dann nicht mehr wirklich so.

      Ich mein', was gehts mich an? Wenn es gut bezahlt ist, denk ich mir halt meinen Teil,

      Durch diese Einstellung ist das Web vollgemüllt mit schlecht gemachten Sites. Schade drum.

      See ya up the road,
      Gunnar

      --
      „Wer Gründe anhört, kommt in Gefahr nachzugeben.“ (Goethe)
      1. Hi there,

        Es sollte aber etwas mehr drin sein, nämlich eine gute Argumentation, warum die Wünsche unsinnig sind und wie man es besser machen könnte. Vielleicht will es der Auftraggeber dann nicht mehr wirklich so.

        Ich mach aber nicht den Job von Designern. Das bezahlt mir auch keiner. Der Kunde bezahlt eine Werbeagentur; wenn die Müll produziert der ihm auch noch gefällt - wo und warum sollte ich mich da einbringen? Ich bin Techniker, und als solcher schau' ich, daß aus der Vorlage, wie auch immer diese aussieht, eine valide Seite 'rauskommt, die der Vorlage so weit wie möglich entspricht.

        Durch diese Einstellung ist das Web vollgemüllt mit schlecht gemachten Sites. Schade drum.

        Schlecht gemacht sind sie ja nicht. Es kann einem nur schlecht werden beim Betrachten. Ist wie mit der Schönheit, die entsteht auch erst im Auge des Betrachters...

        1. Es sollte aber etwas mehr drin sein, nämlich eine gute Argumentation, warum die Wünsche unsinnig sind und wie man es besser machen könnte. Vielleicht will es der Auftraggeber dann nicht mehr wirklich so.

          Ich mach aber nicht den Job von Designern. Das bezahlt mir auch keiner. Der Kunde bezahlt eine Werbeagentur; wenn die Müll produziert der ihm auch noch gefällt - wo und warum sollte ich mich da einbringen?

          Nichts missfällt dem Kunden mehr als unerbetene Beratung, die dann auch noch seinen "Geschmack" nicht trifft.

        2. Hello out there!

          Ich mach aber nicht den Job von Designern. Das bezahlt mir auch keiner.

          Jaja, bloß nicht über den Tellerrand schauen.

          […] wo und warum sollte ich mich da einbringen? Ich bin Techniker […]

          Mit dem gleichen Argument könntest du auch als Techniker Waffen entwickeln. Wie, wann, warum und mit welchen Folgen der Endkunde (sei es ein Statt oder Terroristen) diese einsetzt, ist dir als Techniker ja scheißegal.

          Nein, mein Lieber, auch als Techniker hast du Verantwortung für das, was du tust. Davor kannst du dich nicht drücken.

          und als solcher schau' ich, daß aus der Vorlage, wie auch immer diese aussieht, eine valide Seite 'rauskommt

          Du willst aber nicht sagen, dass eine schlechte Webseite in validem HTML besser wäre als eine gute Webseite mit invalidem Quellcode?

          Schlecht gemacht sind sie ja nicht. Es kann einem nur schlecht werden beim Betrachten. Ist wie mit der Schönheit, die entsteht auch erst im Auge des Betrachters...

          Nein, wir reden hier nicht über Geschmack, sondern über Usability. Und die entsteht nicht beim Nutzer, sondern beim Designer (wobei Design hier  nicht (nur) Layout bedeutet!). Oder sie entsteht halt nicht, sondern eine Müllseite, für die sich Designer/Techniker schämen sollten. Dem OP ist die Problematik wenigstens bewusst.

          See ya up the road,
          Gunnar

          --
          „Wer Gründe anhört, kommt in Gefahr nachzugeben.“ (Goethe)
          1. Hi there,

            Mit dem gleichen Argument könntest du auch als Techniker Waffen entwickeln. Wie, wann, warum und mit welchen Folgen der Endkunde (sei es ein Statt oder Terroristen) diese einsetzt, ist dir als Techniker ja scheißegal.

            Gunnar, aufwachen! Es geht hier um Webseiten!

            Nein, mein Lieber, auch als Techniker hast du Verantwortung für das, was du tust. Davor kannst du dich nicht drücken.

            Für meinen Part an der Sache bin ich die ja auch bereit zu übernehmen.

            Du willst aber nicht sagen, dass eine schlechte Webseite in validem HTML besser wäre als eine gute Webseite mit invalidem Quellcode?

            Nicht generell, darauf folgt aber sofort die Frage, was denn eine _gute_ Webseite sei.

            Nein, wir reden hier nicht über Geschmack, sondern über Usability.

            Das sagst Du. Im Originalposting gings um übergroße Links und "Musikuntermalung" durch miese Midifiles. Das ist noch nicht notwendigerweise eine Einschränkung der Usability. Ich denke, hier geht es sehr wohl um Geschmacksfragen.

            Und die entsteht nicht beim Nutzer, sondern beim Designer (wobei

            Design hier  nicht (nur) Layout bedeutet!).

            Schau, wenn ich von der Werbeagentur einen Entwurf bekomme, daß, sagen wir, an einer bestimmte Stelle eine Anbindung an ein WAWI-System zu erfolgen hat, um den Besuchern irgendwelche Waren oder was weiss ich zu präsentieren, und das alles in rosa Schrift auf gelbem Hintergrund, dann dreht es mir vielleicht persönlich den Magen um, aber wenn ich mit den Auftraggebern zu lange darüber diskutiere, dann macht diesen Job und vermutlich alle zukünftigen ein anderer. (Wäre auch zu verschmerzen, das ist aber meine persönliche Situation,  im Normalfall kann das schnell zu eklatantem Kohlemangel führen.)

            Oder sieh es einmal so: hältst Du es auch für angebracht, daß etwa Buchdrucker oder Setzer mit dem Auftraggeber eines Druckwerkes über Farbgestaltung oder gar Brauchbarkeit des Dargebotenen diskutieren?

            Ich verstehe ja, worauf Du hinauswillst, nur muss man meiner Meinung nach ganz woanders ansetzen, um Deinem im Grunde berechtigen Ansinnen  nachzukommen, nämlich bei denen, die die Bomben bestellen und abwerfen, nicht bei denen, die sie bauen (um wieder bei Deinem Einleitungsbild zu landen ;))

            1. Hello out there!

              Es geht hier um Webseiten!

              Es geht um Verantwortung für sein Tun; egal, auf welchem Gebiet.

              Du willst aber nicht sagen, dass eine schlechte Webseite in validem HTML besser wäre als eine gute Webseite mit invalidem Quellcode?

              Nicht generell,

              Ich würde sagen: Generell nicht.

              darauf folgt aber sofort die Frage, was denn eine _gute_ Webseite sei.

              Eine, auf der der Besucher

              • den Inhalt findet, den er erwartet hatte und wegen dem er die Seite aufgerufen hatte,

              • den Inhalt ohne Barrieren und Widrigkeiten lesen kann (d.h. auch ohne JavaScript, Flash, PDF; keine winzige Schrift, kein horizontales Scrollen, keine Ablenkung durch Animationen, ...),

              • eine verständliche Nutzerführung (Navigation, sinnvolle Formularfelder) vorfindet,

              • sich wohlfühlt (dem Inhalt entsprechenede / die Zielgruppe ansprechende Gestaltung).

              "Musikuntermalung" durch miese Midifiles. Das ist noch nicht notwendigerweise eine Einschränkung der Usability.

              Musikuntermalung doch. Usability schließt Zufriedenheit des Nutzers ein. [ISO 9241-11]

              Sie könnte den Nutzer auch von seiner Aufgabe ablenken, also Effektivität und Effizienz beeinträchtigen. Möglicherweise verlässt der genervte Nutzer auch die Seite ...

              […] und das alles in rosa Schrift auf gelbem Hintergrund, dann dreht es mir vielleicht persönlich den Magen um, aber wenn ich mit den Auftraggebern zu lange darüber diskutiere, dann macht diesen Job und vermutlich alle zukünftigen ein anderer.

              Wenn du den Auftragsgeber kompetent berätst, wird er mit Folgeaufträgen gern wieder zu dir kommen. Und nicht nur das; er wird dich weiterempfehlen.

              nur muss man meiner Meinung nach ganz woanders ansetzen, um Deinem im Grunde berechtigen Ansinnen  nachzukommen, nämlich bei denen, die die Bomben bestellen und abwerfen, nicht bei denen, die sie bauen

              Die Auftraggeber haben i.d.R. keine Ahnung von Webdesign. Deshalb wenden sie sich ja an Fachleute; nicht nur wegen der technischen Umsetzung ihrer mitunter abstrusen Vorstellungen.

              Frag den Auftraggeber nicht „Wollen Sie das wirklich so?“, sondern „Wollen Sie es den Besuchern Ihrer Website möglichst einfach und angenehm machen, Ihre Produkte zu kaufen?“ Die Antwort sollte klar sein, aber besser, es den Auftraggeber selbst sagen zu lassen. Das wäre ein durchaus geeigneter Ansatzpunkt, ihm zu zeigen, wie seinen eigenen Gestaltungsvorstellungen seinen eigenen Zielen widersprechen. Wird der Auftraggeber daraufhin wohl seine Ziele oder seine Gestaltungsvorstellungen revidieren?

              See ya up the road,
              Gunnar

              --
              „Wer Gründe anhört, kommt in Gefahr nachzugeben.“ (Goethe)
              1. habe d'ehre Gunnar

                Frag den Auftraggeber nicht „Wollen Sie das wirklich so?“, sondern „Wollen Sie es den Besuchern Ihrer Website möglichst einfach und angenehm machen, Ihre Produkte zu kaufen?“ Die Antwort sollte klar sein, aber besser, es den Auftraggeber selbst sagen zu lassen. Das wäre ein durchaus geeigneter Ansatzpunkt, ihm zu zeigen, wie seinen eigenen Gestaltungsvorstellungen seinen eigenen Zielen widersprechen. Wird der Auftraggeber daraufhin wohl seine Ziele oder seine Gestaltungsvorstellungen revidieren?

                Mal eine neugierige Frage am Rande (ohne jegliche Anspielung und Hintergedanken):

                Für wieviele Unternehmen[1] hast Du schon Webauftritte kreiert oder warst an den Konzeptionen beteiligt?

                man liest sich
                Wilhelm

                [1] und damit meine ich nicht die Stammkneipe um die Ecke.

                1. Hello out there!

                  Mal eine neugierige Frage am Rande (ohne jegliche Anspielung und Hintergedanken):

                  Das soll ich dir glauben? ;-) (Ich unterstelle dir aber keinesfalls einen _bösen_ Hintergedanken.)

                  Für wieviele Unternehmen[1] hast Du schon Webauftritte kreiert oder warst an den Konzeptionen beteiligt?

                  Ich verdiene meine Brötchen anders. Das macht es einfacher, von Soll-Zustand zu sprechen, nicht vom Ist-Zustand. ;-)

                  See ya up the road,
                  Gunnar

                  --
                  „Wer Gründe anhört, kommt in Gefahr nachzugeben.“ (Goethe)
                  1. habe d'ehre Gunnar

                    Ich verdiene meine Brötchen anders. Das macht es einfacher, von Soll-Zustand zu sprechen, nicht vom Ist-Zustand. ;-)

                    Nun gut, an der "Front" ticken die Leute etwas anders. Da spielen sehr oft persönliche Vorlieben/Vorgaben eine größere Rolle als die reine Lehre. Wie heißt es immer so schön: "Der nächste Anbieter ist nur einen Klick entfernt".

                    man liest sich
                    Wilhelm

                    1. Hello out there!

                      "Der nächste Anbieter ist nur einen Klick entfernt".

                      Ja. Der nächste Anbieter mit änlichem Angebot wie das eines Anbieters mit einer schlechten Website auch. Das sollte ein Webdesigner seinem Auftraggeber doch vermitteln können.

                      See ya up the road,
                      Gunnar

                      --
                      „Wer Gründe anhört, kommt in Gefahr nachzugeben.“ (Goethe)
              2. Hallo.

                Wenn du den Auftragsgeber kompetent berätst, wird er mit Folgeaufträgen gern wieder zu dir kommen. Und nicht nur das; er wird dich weiterempfehlen.

                Und nicht nur das; du erhältst auch eine vorzeigbare Referenz -- um zum ursprünglichen Thema zurückzukehren.
                MfG, at

            2. Hi,

              Oder sieh es einmal so: hältst Du es auch für angebracht, daß etwa Buchdrucker oder Setzer mit dem Auftraggeber eines Druckwerkes über Farbgestaltung oder gar Brauchbarkeit des Dargebotenen diskutieren?

              selbstverständlich. Nicht über den Inhalt, aber über dessen Aufbereitung und Präsentation. Ebenso wie ich vom Metzger meines Vertrauens erwarte, dass er mich darauf hinweist, dass er mir gerade *diese* Sorte Wurst nicht empfehlen würde, nachdem ich gerade erwähnt habe, dass ich einen Wurstsalat machen möchte.

              Es ist meiner Ansicht nach die Aufgabe von Fachleuten, andere (z.B. Kunden) darauf hinzuweisen, dass sie auf eine ungünstige oder gar völlig unbrauchbare Lösung zusteuern, und -sonst ist es nur die halbe Miete- dann auch Alternativen aufzuzeigen.

              Ich verstehe ja, worauf Du hinauswillst, nur muss man meiner Meinung nach ganz woanders ansetzen, um Deinem im Grunde berechtigen Ansinnen  nachzukommen, nämlich bei denen, die die Bomben bestellen und abwerfen, nicht bei denen, die sie bauen (um wieder bei Deinem Einleitungsbild zu landen ;))

              Jein. Man sollte aber, wenn man eine Webpräsenz in Auftrag gibt, selbst mal ehrlich sein und sich fragen, was man selbst mag oder nicht mag, wenn man andere, fremde Websites anschaut.
              Ich sehe ein, dass das schwierig ist, denn bei den eigenen Ideen und Vorstellungen ist immer ein gewisser Enthusiasmus dabei, der eine sachliche Einschätzung sehr schwer macht. Deswegen sollte der Profi dabei helfen, und durchaus auch die Ideen und Vorgaben des Auftraggebers kritisieren. Sonst tut's nämlich keiner - höchstens der Online-Besucher, wenn die Seite dann am Netz ist. Aber dann sind schon potentielle Kunden vergrätzt.

              Ciao,
               Martin

              --
              Finanztipp:
              Leihen Sie sich Geld von einem Pessimisten.
              Er rechnet sowieso nicht damit, dass er es zurückbekommt.
    2. Hi Klawischnigg,

      Ich würd' sagen: Augen zu und durch. Obwohl meine Hauptbeschäftigung nicht in der Erstellung von Webseiten besteht, hab ich gerade auf dem Gebiet der Müllseitenerstellung doch schon einige Erfahrung ;) Ich versuch' dem durch die einmalige Frage: "Wollen Sie das wirklich so?" entgegenzusteuern, aber mehr ist nicht drin. Ich mein', was gehts mich an? Wenn es gut bezahlt ist, denk ich mir halt meinen Teil, wenn nicht, mach ich es eh nicht.  Wenn es um etwas wichtiges ginge, aber Webseiten - nein, da hab ich weder Sendungsbewußtsein noch vertrete ich die Geschmackspolizei...

      Leider fällt dieses Denken durchaus auch wieder auf einen selbst zurück, wenn der Kunde jemanden trifft, der ihm sagt, dass seine Webseite unschön aussieht. Dass dieser es mal selbst so gefordert ist ist schnell vergessen, stattdessen ist der Umsetzer "doof", der diesen Mist hergestellt hat. ;) Ich würde zumindest zum Ausdruck bringen, dass ich die Farbgestaltung oder Musikuntermalung als störend empfinde. Ich denke, man könnte das durchaus beratend rüberbringen ohne jemanden auf den Schlips zu treten.

      Ich habe damit jetzt eher wenig Erfahrung, ich habe nur Kunden in Ähnlichen Fällen erlebt.

      ciao
      romy

  4. Hey,

    Nun habe ich in den zwei Jahren einige Webseiten erstellt, könnte jedoch keine Einzige als Referenz angeben.
    Die Kunden haben teilweise derart merkwürdige Wünsche, dass ich insgeheim hoffe, dass diese Seiten niemand sieht und erst recht nicht erfährt, dass ich diese erstellt habe.

    wenn ich Kunde als Kunde meine Wünsche nicht erfüllt bekomme, dann gehe ich woanders hin. Wenn du prahlen willst, so tue das dann mit eigenen Projekten und vor allen Dingen mit deiner eigenen Vorzeigewebseite.
    Auch midi files oder mauszeiger lassen sich auf der Projektseite explizit als Kundenwünsche auszeichen, nichts was einem peinlich sein müsste, wenn es gut und sauber gemacht wurde, denn geschmack liegt im auge des betrachters. Beratend sollte man in jedem Falle zur Seite stehen, aber ich würde den Teufel tun, Kundenwünsche zu werten (Na? wo kommt wohl das Geld her?).

    Ausser natürlich du willst _dein_ Zeug verkaufen (das, was der Kunde gar nicht braucht/will), dann solltest du aber eher als Verkäufer unterwegs sein und nicht als Dienstleister.

    Tschö

    1. Hallo,

      Auch midi files oder mauszeiger lassen sich auf der Projektseite
      explizit als Kundenwünsche auszeichen, nichts was einem peinlich
      sein müsste,

      der Verdacht des Mangels einer anständigen "Druckberatung" könnte aber einem dann doch aufkommen.

      aber ich würde den Teufel tun, Kundenwünsche zu werten

      manche Kunden (ich nenne sie selber die Guten") bestehen aber auf eine gewisse wertende Beratung. Deswegen kommen sie doch zu mir. Ich sag dem Zahnarzt ja auch nicht, wie er zu bohren hat.

      Ausser natürlich du willst _dein_ Zeug verkaufen (das, was der
      Kunde gar nicht braucht/will),

      manche Kunden wissen nur, was sie transportieren wollen, aber im Prinzip nicht wie. Ich würde sogar sagen: die meisten. Hiervon gilt es sie dann zu überzeugen ohne sie dabei dumm aussehen zu lassen UND zu überzeugen, das man selber zwar nicht unbedingt weiss, was der Kunde da transportieren will, man aber so gut ist, das man weiss, wie.

      Chräcker

      --
      Erinnerungen?
      zu:]
  5. Die Kunden haben teilweise derart merkwürdige Wünsche

    Dieser Spruch "Der Kunde ist König" müsste für Webdienstleister eigentlich heißen "Der Kunde des Kunden ist König". Es geht also um die Bedürfnisse des späteren Benutzers, und es ist dabei die Aufgabe des Dienstleisters (du), diese Bedürfnisse zu erkennen und zu bedienen.

    Immer dran denken: du bist der Experte. Als Bäckermeister würde man auch nicht mit seinen Kunden darüber diskutieren, welche Zutaten ins Brot kommen* ;)

    (* Das heißt übrigens nicht, dass man sich eine arrogante Besserwisserhaltung gegenüber seinem Kunden angewöhnen sollte. Aber man ist in gewissem Maße "Anwalt des Benutzers", und wenn der Kunde dies nicht gleich versteht, tut er (!) gut daran, wenn man es ihm erklärt.)

    Viele Grüße!
    _ds

    --
    »Etwas nicht zu können ist kein Grund es nicht zu tun.«
    Top 5-Blog, Schöne Sätze für den Alltag, Teil 3.
    1. Hallo,

      das ist immer das erste, was ich meinen Kunden sage: "mir geht es nicht darum, Sie zufrieden zu stellen, sondern Ihre Kunden" - natürlich ist da ein Hauch Koketerie drin - aber es wirkt. Und je besser es wirkt, desto größer der Freiraum für einen.

      Chräcker

      --
      Erinnerungen?
      zu:]
  6. Da wird verlangt, dass eine billige Hintergrundmusik als midi-File dudelt, der Name der Firma den Mauszeiger verfolgt und dass die Links auf der Seite 3 cm hoch sind und sich mit der gewünschten Hintergrundfarbe beißen.

    Offensichtlich ein Vollidiot-Kunde.
    Mit der Musik hätte ichs so gemacht: Titel beibehalten, das ist ja wirklich Kundenentscheidung. Die Technische Seite hätte ich so gemacht wie ich das für richtig halte, also in diesem Fall angemessenes Volumen und das optimale Format. Es gibt sicherlich ganz schräge Geschmacksrichtungen, Inder haben ja so einen, alles in Gold, alles bunt und alles laut. Muß man dann von Fall zu Fall entscheiden.

    Im Zweifelsfall würde ich dann wirklich auf einen Auftrag verzichten. Denn was hast Du von einer Seite langfristig die Kagge ist und wo Dein Name nicht drauf steht. Nur Frust.

    1. Offensichtlich ein Vollidiot-Kunde.

      Unschöne Bezeichnung für einen Kunden, dem lediglich der technische Sachverstand und/oder die Erfahrung im Umgang mit Webseiten fehlt; findest du nicht?

      Viele Grüße!
      _ds

      --
      Jeder sollte das Recht auf einen Kaffee haben, ohne sich offenbaren, ausziehen oder vortanzen zu müssen.
      Top 5-Blog, Verhalten im Coffee House, Teil 2
  7. Hallo,

    ich habe ein paar wenige Kunden, die mir auch aus dem Ruder gelaufen sind. Diese Seiten verstecke ich freilich auch. Aber im großem und ganzen nutze ich den Umstand, das ich nicht von meinen Kunden leben muss und suche mir entsprechend die Kunden, mit denen ich es gut kann. So habe ich wenigstens ein paar Projekte zu vorzeigen, die nicht ganz peinlich sind. Also: Mut zum Ablehnen, wenn es finaziell leistbar ist und ein paar Projekte machen, die Dir liegen. Geht ja auch mal gegen Naturalien oder gar ehrenamtlich. Und die dann in Deine Referenzseite reinnehmen.

    Chräcker

    --
    Erinnerungen?
    zu:]
  8. Ich grüsse den Cosmos,

    Mich würde mal interessieren wie Ihr in solchen Fällen vorgeht oder vorgehen würdet. Erklärt Ihr den Kunden stundenlang warum und wieso es anders besser wäre oder muss der Kunde Eure Ideen akzeptieren und hat sonst Pech gehabt?

    Dann solltest du dir mal überlegen, was "Beratung" bedeutet. Dieses hast du nicht verstanden.
    Und wenn mir irgendein Auftrag peinlich ist, nehm ich ihn nicht an. Ich schade doch durch einen Auftrag nicht meinem Image, nur weil der Kunde glaubt, allgemeine Regeln in Bezug auf Webdesign gelten für ihn nicht.

    Ob das deine Auftragslage zulässt, weiss ich nicht, allerdings hast du dir selbst ein Problem geschaffen, das nur schwer wieder zu lösen ist.

    Möge das "Self" mit euch sein

    --
    Neulich dachte ich mir, einmal S/M ausprobieren wäre eine tolle Erfahrung. Also hab ich Windows gebootet ...
    ie:{ br:> fl:| va:| ls:& fo:{ rl:( n4:{ de:] ss:) ch:? js:| mo:) sh:( zu:)
    1. Lies Dir doch bitte nochmal meine Beiträge durch. Anscheinend hast Du sie nicht verstanden.

      1. Ich grüsse den Cosmos,

        Lies Dir doch bitte nochmal meine Beiträge durch. Anscheinend hast Du sie nicht verstanden.

        Ich hab auf dein Ausgangsposting geantwortet, indem du nach Meinungen gefragt hast. Meine hast du bekommen. Wieso du jetzt sagst, ich hab deine Frage nach einer Meinung nicht verstanden, versteh ich wirklich nicht.

        Möge das "Self" mit euch sein

        --
        Neulich dachte ich mir, einmal S/M ausprobieren wäre eine tolle Erfahrung. Also hab ich Windows gebootet ...
        ie:{ br:> fl:| va:| ls:& fo:{ rl:( n4:{ de:] ss:) ch:? js:| mo:) sh:( zu:)