Stefan Muenz: Intranets als Nervensysteme

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Liebe Forumsbesucher,

neben dem Tagesgeschaeft rund um Tags, Methoden und regulaere Ausdruecke wollen wir ja auch die wundervolle<g> Tradition der Threads mit etwas abgehobeneren Themen in diesem Forum nicht ganz vernachlaessigen.

Als Lektuere zu einer eventuellen Diskussion empfehle ich den folgenden Artikel:

Michael Klein: "Intranets- Nervensystem, Gedächtnis und Gehirn"
[http://www.inm.de/inm_info/intranet.html]

Es geht darin vor allem um die wachsende Bedeutung von Intranets. Die These des Autors lautet, dass Unternehmen, die sich jetzt kein ordentliches Intranet zulegen, bald wahrscheinlich nicht mehr ueberlebensfaehig sein werden - unabhaengig vom Gegenstand des Unternehmens.

Denn Intranets erfuellen zunehmend die Aufgabe von zentralen Nervensystemen innerhalb der Unternehmensorganisation. Unternehmen, die auf so etwas ganz verzichten oder die so etwas nur in Ansaetzen und rudimentaer entwickeln, sind dann wie Lebewesen ohne Nervensystem - plump und nicht faehig zu blitzschnell im gesamten Koerper kommunizierten Reaktionen.

Ein funktionierendes und erfolgreiches Intranet, so der Autor, uebernimmt die gleichen Funktionen wie ein Nervensystem. Es ist die unternehmenskoerperliche Basis fuer Denken und Handeln des Unternehmens.

Entsprechend muessen solche Intranets technisch ausgelegt sein. Sie muessen allen Mitarbeitern ausreichende Informationsmoeglichkeiten bieten. Informationen sollten bedarfsgerecht und profilgerecht verfuegbar sein (wer muss was und wieviel wissen, so wohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig koennten schaedlich sein). Kommunikation muss moeglich sein und gefoerdert werden. Auch die Kommunikationsmoeglichkeiten sollten skalierbar sein - oeffentliche Plaetze fuer alle, geschlossene Raeume fuer bestimmte Gruppen, Projekte usw.

Und - das ist dem Autor des Artikels ganz wichtig: alle Mitarbeiter muessen lernen, mit den Moeglichkeiten des Intranets umzugehen. Denn Intranets werden nur dann zu erfolgreichen Nervensystemen, wenn alle Ecken und Enden wirklich daran angeschlossen sind, versorgt werden und rueckmelden koennen.

Das hat gewaltige Folgen fuer manche Unternehmensstrukturen. Die alte, noch immer sehr beliebte "top-down"-Struktur passt mit dem Netzgedanken nicht mehr zusammen. Denn der Netzgedanke besteht aus mehr als nur aus Hyperlinks - der Netzgedanke veraendert unsere gesamte Vorstellungswelt, aus der heraus wir die Welt gestalten. Aufzuhalten ist der Netzgedanke nicht mehr - er frisst sich mit ziemlich hoher Geschwindigkeit ins kollektive Unterbewusstsein. Wer ueberleben will, tut gut daran, ihn zu verinnerlichen.

viele Gruesse
  Stefan Muenz