Maltus: Meinung erbeten - Interessenkonflikt bei gemeinsamen Projekt

Hallo!
Durch eine Fusion unserer beiden Vereine soll in Gemeinschaftsarbeit eine neue Seite entstehen.
Mein Entwurf basiert auf einem CSS-Layout, ist für verschiedene (alle) Auflösungen kompatibel, nach W3C-Richtlinien gebastelt (also valide), im derzeitigen Zustand jedoch noch nicht so repräsentativ, dass ich sie hier bewerten lassen möchte.

Mein Gegenüber, der Öffentlichkeitsbeauftragte und leider auch Federführende in dem Projekt, verwendet bei seinen Seiten Frames, arbeitet mit WYSIWYG und - jetzt kommt für mich der Hammer - "hält den von mir gesetzten Standard für überzogen uns steril". Laut meiner Statistik greifen bisher rund 9% der User auf eine Auflösung von 800x600 zurück, diese Zahl hält er für eine "nicht zu berücksichtigende Minderheit".

Nach unseren bisherigen Diskussionen halte ich eine Zusammenarbeit nahezu für ausgeschlossen, dennoch liegt mir das Projekt am Herzen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ich mich auf Kompromisse einlasse und wieder auf Frames zurückgreife, so wie ich es vor vier Jahren mal gemacht habe.
Ich bin der Ansicht, treffende Argumente verwendet zu haben, aber ich "sei zu dogmatisch". Zugegeben, wie soll ich auch von meiner Meinung abweichen, wenn sie einfach den derzeitigen Mindeststandard hergibt? Wie gesagt, Mindeststandard, denn ein Experte bin ich bei weitem auch nicht.

Was soll ich machen? Seit Tagen beschäftigt mich das Problem und ich finde keinen Konsens!

Danke und schönen Gruß!

  1. Hallo,

    mein Vorschlag: Mach eine repräsentative Seite
    unter Verwendung der Frames- Vorlage und Deines
    CSS-Layouts (vielleicht könnt ihr euch beide
    das ja aufteilen, sonst wird es wahrscheinlich
    zu voreingenommen).

    Erstelle danach eine Reihe von Screenshots beider
    Versionen mit unterschiedlichen Browsern und
    Auflösungen.

    Anhand dieses 'Experiments' könnt ihr euch dann vielleicht
    einfacher entscheiden.

    Weniger hilfreich für die Diskussion dürfte es sein, ihn
    mit Meinungen aus dem Selfhtml-Forum einzudecken, da sich
    dadurch die Diskussions-Fronten eher erhärten dürften.
    In manchen Situationen haben erfahrungsgemäß 'beide Recht'...

    Viele Grüße

    Andreas

  2. Hi

    ich kenne die Problematik nur zu gut.

    Ein gutes Gegenargument gegen "die 9% nicht zu berücksichtigende Minderheit" wäre z.b. "Wenn die 9% aber die Zielgruppe sind, bedeutet das, daß 100% der Zielgruppe die Seite nicht nutzen können." oder "Wenn unter den 9% jedoch dein Vorgesetzter ist, gibt das Mecker." ;).

    so long
    Ole
    (8-)>

    --
    Stickstoff eignet sich nicht für Handarbeiten.
  3. Hallo,

    gegen den Vorwurf des Dogmatismus kann man nicht mit Standards argumentieren, das ist insofern fatales Ende einer konstruktven Diskussionsgrundlage.

    Dreh also den spieß um: Hohle Dir die konzeptionellen Grundlagen des Gegenlayouts ein und notfalls poste sie hier. Die Stammposter haben sicher die Kompetens in jeden erdenklichen Winkel ein kritisches Licht zu werfen, sodaß Du für ein abschließendes Monieren nicht mit Standards gegen den plumpen Vorwurf des Dodmatismus ankommen brauchst, sondern jedes Übel bennenen und sachkundig zu eliminieren weißt.

    Sollte dies nicht fruchten, mach einen Schnitt. Es ist gut mit Herzblut an eine Sache herzugehen, nicht aber mit blutendem Herzen.

    Gruß aus Berlin!
    eddi

  4. Hi,

    Dogmatismus ist wohl seltenst gut ...

    ... aber Rücksichtnahme ist ein hohes Gut an sich!

    Ich denke, daß man ein beeindruckendes Layout für jedwede Form in jedwedem Standard nebst Verletzung des selbigen hinbekommt - ggf. halt mit Kompromissen, die aber nur die Surfer von Belang sind, die eben ich (willentlich!) nicht-durchschnittliches Surfverhalten an den Tag legen. Punkt.

    Oder anders ausgedrückt: Für die als optimal befundene Form, ist immer eine (ggf. auch undogmatische) technische Lösung machbar. Wie auch immer die aussehen mag ...

    Gruß, Cybaer

    --
    Hinweis an Fragesteller: Fremde haben ihre Freizeit geopfert, um Dir zu helfen. Helfe Du auch im Archiv Suchenden: Beende deinen Thread mit einem "Hat geholfen" oder "Hat nicht geholfen"!
  5. sind die seiten deines gegenübers nicht w3c konform und nicht valide?

    funktionieren frames und wysiwyg nicht mit 800x600, sondern nur bei anderen auflösungen?

    dies betrifft ja einzig die präsentation. gibt es auch inhalte?

    was sind mindeststandards und wer definiert diese?

    geht es euch beiden nur ums prinzip oder rechthaberei? oder gibt es auch gemeinsamkeiten in der sache?

    hast du schon mal etwas von win-win strategie gehört?

    ist der projektführende auch der auftraggeber? was sagt der auftraggeber dazu?

    1. sind die seiten deines gegenübers nicht w3c konform und nicht valide?

      Einfache Antwort: Nein.

      funktionieren frames und wysiwyg nicht mit 800x600, sondern nur bei anderen auflösungen?

      Nein, ich wollte nicht jedes Mal schreiben: Er arbeitet mit Frames, ich nicht. Er arbeitet mit WYSIWYG, ich nicht. Von WYSIWYG bin ich gewohnt, dass unsauberer Code entsteht, der nicht valide ist. Z.B. sehe ich auf seinen bisherigen Seiten Sachen wir <p>&nbsp;</p> und das 10x hintereinander.

      dies betrifft ja einzig die präsentation. gibt es auch inhalte?

      Inhalt gibt es auch. Wir hatten diesbezüglich eine Dreiteilung vorgesehen, also drei Mitarbeiter sollen den redaktionellen Teil betreuen. Der Streit ist um die Präsentation entstanden.

      was sind mindeststandards und wer definiert diese?

      Ich denke, die werden hier täglich im Forum durchdiskutiert. Ich meinte damit z.B., dass man ein Layout CSS-basiert und im HTML keine <font-size...>-Tags mehr hat.

      geht es euch beiden nur ums prinzip oder rechthaberei? oder gibt es auch gemeinsamkeiten in der sache?

      Nachdem wir an einem Tisch saßen und uns über viele Sachen einig waren, geht es jetzt ganz sicher nur noch um Prinzip und Rechthaberei.

      hast du schon mal etwas von win-win strategie gehört?

      Nein. Es würde mich freuen, wenn Du mir diese erläutern könntest.

      ist der projektführende auch der auftraggeber? was sagt der auftraggeber dazu?

      Der Projektführende ist Teil des Vorstands. Der Vorstand ist Auftraggeber.

      1. Hello out there!

        hast du schon mal etwas von win-win strategie gehört?

        Nein. Es würde mich freuen, wenn Du mir diese erläutern könntest.

        Du lobst dein Gegenüber für die Gestaltung seiner Webseite (du sagtest ja selbst, dass deine „noch nicht so repräsentativ“ sei) und zeigst ihm, wie man diese auch ohne Frames, mit validem HTML und CSS, barrierearm, kurzum entsprechend des state of the art hinbekommt.

        Dabei zeigst du ihm, wie einfach die änderungen von Inhalten in HTML-Dateien sind, wenn dort nur dieser drinsteht, Struktur und Layout also säuberlich getrennt sind. Weise ihn auf die Vorteile hin, sich nicht von einer bestimmten WYSIWYG-Software abhängig zu machen.

        So habt ihr beide gewonnen: Dein Gegenüber lernt etwas über moderne Techniken im Webdesign, du lernst vielleicht noch etwas über Gestaltung.

        See ya up the road,
        Gunnar

        --
        “Remember, in the end, nobody wins unless everybody wins.” (Bruce Springsteen)