Der Martin: Offtopic: Aktion - Was waere wenn

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Hallo,

Ich denke, jeder hat bereits seine Meinung bezgueglich der Terror-Zwiespalt des deutschen Staates.

das nehme ich auch an.

Mir schwebt eine Aktion im Kopf, die der Gesellschaft veranschaulichen soll, wie oberflaechlich und blauaeugig die Herangehensweise  der Politiker an das Thema Terrorbekaempfung ist - Stichwoerter: Mehr Kameras, Onlinedurchsuchung, Biometrische Paesse etc.. - da man  meiner Meinung nach mitterweile auf den konventionellen Wegen, wie Demonstrationen, Briefe an Politiker, Zeitschriften und Verlaege  etc. keine Moeglichkeit mehr sehen kann, dem Wahn entgegen zu treten. Man wird einfach nicht mehr beachtet, ja, nicht einmal mehr  angehoert.

Der Anti-Terror-Wahn hat noch einen anderen Nebeneffekt (außer dass man sich selbst immer mehr einschränkt): Je mehr man sich und seine Umwelt auf bestimmte Gefahrenquellen sensibilisiert, desto mehr läuft man Gefahr, andere Gefahren zu vernachlässigen, die man vielleicht früher mehr beachtet hat. Man übersieht eventuell Alarmzeichen, die allzu offensichtlich sind, weil man sich auf subtilere, verstecktere Zeichen konzentriert.

Es kommt einem der Wunsch, dem Ganzen rechtzeitigt entgegenzuwirken - bevor irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem es nicht mehr  moeglich sein wird - und Orwell sich vermutlich im Grab herumdrehen wuerde.

Rotiert der nicht jetzt schon?

so viele Menschen wie moeglich zu einer gleichzeitigen, simultanen Aktion [...] so viele herrenlose Koffer wie moeglich und an so vielen Stellen wie moeglich zu verteilen.

Die Idee ist raffiniert. Perfide und genial. ;-)

-> Wie, glaubt ihr, wuerde die Polizei reagieren?

Sobald die Behörden mitkriegen, dass dies kein Einzelfall ist, wird Deutschland vermutlich im Alarmzustand sein.

-> Welche Ausmaße wuerde das in der Politik bedeuten?

Vermutlich wenig. Es wird ein "SEK Koffer" eingerichtet und ein Ausschuss[*] im Innenministerium gebildet, der die Sache untersuchen soll, man wird ein paar Tage erfolglos rumdiskutieren.

-> Waere die Aktion vielleicht sogar kontraproduktiv und wuerde noch mehr "Terrorabwehr" zur Folge haben?

Hmm, wie denn? Ich dachte, die Sicherheitskräfte hätten schon jetzt gar nicht genug Manpower, um den "Bedarf" an Überwachung zu decken?

-> Was, wenn der Initiator einer solchen Aktion "gefasst" werden wuerde, hat er irgendeine Straftat begangen?

Ich wüsste nicht welche. Ein einzelner Kofferabsteller könnte vielleicht vom Ordnungsamt ein Bußgeld auferlegt bekommen, weil er "Gegenstände illegal entsorgt" hat. Was könnte man dem Initiator vorwerfen? Anstiftung zu einer Straftat? Nö, es war ja keine Straftat. Gefährdung der inneren Sicherheit? Vielleicht, weil er durch seine Aktion sämtliche Polizei- und Sicherheitskräfte in Atem hält und damit ungewollt vielleicht von wichtigen Einsätzen abhält.

-> Wuerde die Gesellschaft vielleicht sogar mehr Angst bekommen und daher Schaeuble und Co. noch mehr Freiraum bieten?

Ich glaube nicht. Ich vermute, "die Gesellschaft" würde wahrscheinlich viel schneller begreifen, dass die Aktion an sich ein Akt der Mahnung sein sollte, als die Politiker das begreifen.

PS: Ich erwaehne an dieser Stelle extra noch einmal, dass das alles rein hypotethische Ansaetze sind und diese Aktion weder geplant ist, noch irgendwann stattfinden wird!

Schon klar, allein der Koordinationsaufwand wäre immens. Aber trotzdem ein interessantes Gedankenspiel.

So long,
 Martin

[*] "Ausschuss" ist ja bekanntlich ein anderes Wort für "Abfall" oder "Fehlproduktion".

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You say, it cannot be love if it isn't for ever.
But let me tell you: Sometimes, a single scene can be more to remember than the whole play.