Alexander (HH): Vorsicht vor Webseiten für Vertriebspartner großer Firmen!

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Moin Moin!

Genau, wenn er sie erhalten hat und nicht moniert, dann ist ja erstmal davon auszugehen, dass er sie bezahlen will.

Ich sagte ihm, dass ich zwar ungern im Vorhinein eine Rechnung stelle (ist das überhaupt erlaubt?), tat es aber auf seinen Wunsch hin.

Hier liegt Dein Fehler. Erst kommt der Vertrag, dann die Rechnung.

Exakt das. Ohne Vertrag gibt es von mir höchstens einen Kostenvoranschlag oder eine noch etwas unverbindlichere Aufwandschätzung.

Theoretisch sind auch mündliche Verabredungen Verträge, aber wer sich auf einen mündlichen Vetrag über mehr als 5 Euro einläßt, dem ist nicht mehr zu helfen. Deshalb arbeite ich nie ohne einen schriftlichen Vertrag, der Rechte, Pflichten, Zahlung und Haftung regelt. Wer viel mit wechselnden Kunden arbeitet, hat sowas vom Anwalt als Lückentext vorbereitet in der Schublade liegen.

Gut, er hatte seine Rechnung, ich sah den Auftrag offensichtlich(!) als angenommen an, also fing ich an zu arbeiten.

Noch ein Fehler: arbeiten ohne Vertrag.

Eben. Wenn Du irgendetwas annimmst, teile dem Kunden diese Annahme mit. Ohne Anwalt zu sein, hätte ich in etwa das folgende geschrieben: "Mit Erstellen der Vorab-Rechnung sehe ich den Auftrag wie besprochen und im Vetrag vom 32. Februar 1851 geregelt als erteilt an, sofern sie nicht binnen sieben Tagen ab heute schriftlich oder telefonisch widersprechen."

Dann sieben Tage Pause, andere Arbeiten oder vorbereitende Arbeiten, ggf. nach einer telefonischen Absage eine schriftliche Bestätigung der Absage.

Nun kommt mein Fehler an der Sache: ich wurde krank und habe mich leider auch nicht bei meinem Kunden abgemeldet, sondern 2 Wochen nicht von mir hören lassen. Dummer Fehler, wie ich merkte,

Extrem dumm. Kommunikation mit dem Kunden ist lebenswichtig. Und wenn es mal vor Gericht landet, brauchst Du jede Menge Schriftstücke (bei Webdesign gerne auch jede Menge Screenshots und Kopien der Quelltexte) und für alles nicht schriftlich festgehaltene neutrale Zeugen. Letztere sind oft nicht einfach zu finden. "Wer schreibt, der bleibt." (OK, stammt aus Angestelltenzeiten, ist aber für Selbständige mindestens ebenso wichtig.)

Alexander

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Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".