Sven Rautenberg: LED-Technik für Bühne und Effekt, Nachhilfe gesucht

Beitrag lesen

Moin!

ich habe die letzten Tage schon mal die Diskokundigen hier, die ich kenne per email befragt. Aber leider gab es da bisher auch nur freundliches Kopfschütteln über den Stand der Technik.

Ich kann auch nur das Wissen des vergangenen Jahrtausends bieten in dieser Thematik.

Ich hatte früher dutzende von PAR56- und PAR64- Scheinwerfern. Aber das war im letzten leben und die Dinger haben viel Strom verschluckt (300 bis 1000 Watt).

Und wenn man die dimmen wollte, war ein separates Dimmer-Pack nötig, dass die Leistung geregelt hat, entsprechend Wärme produzierte und von irgendwoher ferngesteuert werden musste - vorzugsweise via DMX512-Protokoll und -Kabel.

Jetzt gibt es inzwischen welche  mit LEDs. Die können sogar DMX. Und da gibt es am Markt günstig DMX 256, DMX 384 und DMX 512, was ich bisher herausfinden konnte. Die DMX-Technik ist mir aus zwei frühren Jobs hinlänglich bekannt. Allerdings weiß ich nichjt, ob die heutigen Systeme die von uns damals geforderten Standards erfülllen, also dass z.B. ein DMX-256-Gerät auch noch anstandslos unter DMX-512 läuft.

Ich habe keine Ahnung, was du mit DMX-256 oder DMX-384 meinen könntest. Google hilft da auch nicht.

DMX-512 ist ein sehr simples serielles Protokoll:

  • Ein Zyklus beginnt mit einer Signalisierung von "Achtung, gleich geht's los", in diesem Zeitraum herrscht eine definierte "Stille" auf der Leitung. Alle Geräte synchronisieren sich darauf.
  • Dann gibts einen Startimpuls, und hiernach folgend nacheinander aufsteigend für jeden der existierenden DMX-Kanäle einen 8-Bit-Stellwert - schön getrennt durch Start- und Stopbit. Alle Geräte empfangen diese Werte und ignorieren sie, wenn die Geräteeinstellung eine anderen Startkanal festlegt. Ansonsten betrachtet das Gerät den Wert als neuen Stellwert für seinen ersten Kanal.
  • Das sendende Steuergerät kann im Prinzip nach beliebig vielen Werten abbrechen und erneut die Break-Sequenz von oben senden. Spätestens nach 512 Kanälen ist allerdings zwangsweise Schluß.
  • Das vorzeitige Abbrechen hilft, die Aktualisierungsgeschwindigkeit der dann geringeren Kanalanzahl zu erhöhen.

Und ich weiß nicht, warauf man bei den "LED-Kannen" heute achten muss und darf (vollen Ersatz liefern sie eben nicht...), wenn man sich nicht im Preis in utopische Höhen katapultieren will.

Lichtleistung vielleicht? Was soll ein Scheinwerfer denn sonst noch können sollen, außer es "hell" machen in verschiedenen Farben?

Du darfst natürlich keine Farbmischung wie bei Martin erwarten, und natürlich auch nicht die zugehörige Power (mal abgesehen von der Beweglichkeit). 1000 Watt Glühfadenscheinwerferleistung ist derzeit mit LED-Technik noch nicht hinzukriegen, würde ich meinen - für das kleine Setup in der dunklen Kleinraumdisko aber ja auch überflüssig.

Meine Startadresse hierfür war bisher immer Thomann (_nicht_ "Thomas"!)
http://www.thomann.de/de/led_par_scheinwerfer.html

Aber so richtig rücken die Händler (auch die anderen per Internet aufgesuchten) auch nicht raus mit den Lichtdaten.

Und kennt sich jemand aus mit den DMX-Controllern, was die heute so können?

Kann ich nix zu sagen. Müsste ich raten, würde ich sagen: Die können auch heute noch in der Ausbaustufe, die du andeutest, genau das, was früher auch schon ging. Du wirst einzelne Lichtstimmungen speichern können, zwischen denen hin- und herschalten, einige der Kanäle sind über Fader steuerbar, vermutlich gibts eine Art Joystick für das XY-Ansteuern von Scannern etc., der gleichzeitig auch als RGB-Navigator für Farbwechsel genutzt wird, und alles wird hinten als DMX rausgepustet.

Die variablere Variante steckt eine DMX-Karte in einen PC und lässt passende Software alles erledigen, was natürlich viel flexibler ist, weil man keine teure Eingabehardware verbauen muss, man hierbei aber auf dieses intuitive und gerade in Live-Situationen sehr brauchbare Interface verzichten muss.

Vor 25 Jahren haben wir solche Dinger schon mal selber gebaut mit den damals gängigen Microcontrollern. Funktioniert haben sie, aber ob wir sie jemals serienreif bekommen hätten, weiß ich nicht. Problem war die erteugte Störstrahlung.

Abschirmung ist was für Noobs. ;->

- Sven Rautenberg