Andreas-Lindig: Rezept zum Wochenende

Soße von dem Lauch und seinen Freunden.

Es war einmal ein Lauch, der hatte zwei Freunde: es waren dies der Mais aus der Dose und die Tomate aus dem Glas. Der Mais war von schlichter Natur, sah aus wie viele von seiner Sorte und es war ihm egal, ob er nun in einer Dose oder an einem stolzen Kolben sein Dasein fristete. Die Tomate hingegen war nicht irgendeine Tomate, sondern eine ganz besondere; wo sie hinkam rühmte sie sich: "Ich bin eingelegt!". Sie lebte mit ihren Schwestern in einem Glas, umgeben von duftendem Öl und lustigen Kräutern, die sie den ganzen Tag lang umspielten.

Nun kam aber der Tag, als der Andreas beim REWE ein billiges Stück Fleisch entdeckte und es mitzukommen hieß. Und damit es nicht so allein bliebe, gesellten sich noch eine Faustvoll Kartoffeln dazu - sie hießen alle "silena" - ist das nicht ein schöner Name? Zuhause angekommen und die Kartoffeln gekocht, fragte der Andreas laut in den Kühlschrank: "he ihr Zutaten und was da noch so kreucht und fleucht. Ein herzhaftes Stück Fleisch ist mir gegeben, und Kartoffeln obendrein. Doch was soll ich sagen: dies einfach dahin zu kochen ist nicht recht nach meinem Geschmack. Was schlagt Ihr vor?"

Da kam dem Lauch eine Idee: Er legte sich in einen wohlgeratenen Gußeisentopf und fing an, vor sich hin zu schmoren. Nachdem er nun so eine Weile geschmort hatte, war ihm richtig wohlig und warm zumute. Da lud er seine beiden Freunde, den Mais und die Tomate ein, sich doch zu ihm zu legen. Sie beschlossen gemeinsam eine Soße zu werden, wozu bloß noch ein wenig Sahne, Stärke, Käse und eine Prise Muskat fehlten. Aber sie mußten aufpassen: weil Mais und Tomate schon speisebereit waren, durften sie nicht zu lange mitkochen, damit sie nicht alle gemeinsam in einem zähen Matschebrei ersticken müßten. So kam es, daß innerhalb einer Viertelstunde aus drei ehemaligen Freunden eine herrlich einfach zu machende und billige Soße entstand. Und wenn sie nicht gegessen ward, so duftet sie noch heute...

Gruß, Andreas

  1. Hi,

    das klingt so, als hättest Du beim ersten Schritt (der ist ja bei jedem guten Rezept gleich, s.u.) Glas und Flasche verwechselt hast.

    Der erste Schritt jedes guten Rezeptes lautet:

    Man fülle ein Glas Wein in den Koch.

    ;-)

    Hoffe, es hat geschmeckt...

    cu,
    Andreas

    --
    MudGuard? Siehe http://www.mud-guard.de/
  2. hi,

    also Andreas, ds mag ja eine wundervolle Soße geworden sein  -  oder meinshalb sogar eine "Sauce". Aber hättest du nicht vielleicht mit deinem billigen Stück Fleisch irgendwas anstellen sollen? Soße ist ja eigentlich nur ein "Drumherum", es fehlt dazu noch das "Darinliegende". Möglicherweise sollte das dein billiges Stück Fleisch sein  -  aber hast du es denn schon gemeuchelt, wie Bio beispielhaft in seinem Adventskalenderbeitrag für eine Zitrone (siehe http://selfcommunity.teamone.de/advent/2003/2/bmb_16.html) ausgeführt hat?

    Deiner Rezeptur fehlt so ein _bißchen_ der emotionale Höhepunkt, finde ich. Beispielsweise könntest du dein billiges Stück Fleisch ja erst noch 12 Stunden lang mit Holunderwein marinieren. Und ob du nun deine Faustvoll Kartoffeln mit oder ohne Schale anzurichten gedenkst oder sie sogar zu einem Brei zerstampfen möchtest, hast du auch noch nicht mitgeteilt. Schade. Ich hätte so gerne was von dir gelernt :-(

    Grüße aus Berlin

    Christoph S.