Siechfred: Regeln kennen und brechen

Beitrag lesen

Du hast wahrscheinlich nicht verstanden, wie der Satz gemeint ist.
Und wie ich merke liegt dir wohl auch nichts daran, dass ich
dich korrekt verstehe. Sonst haette ich statt deiner lakonischen
eine etwas ernst zu nehmende Antwort gefunden.

Was Sven (vermutlich) sagen wollte ist, dass man sich erst dann über die geltenden Regeln hinwegsetzen sollte, wenn man 100% sicher ist, was man tut. Deine Gedankengänge und Dein Außerachtlassen von Regeln der Barrierearmut in allen Ehren, aber ein wesentlicher Aspekt scheint dabei nur eine untergeordnete Rolle zu spielen: Suchmaschinen und deren Bots. Bietest Du eine Seite an, deren Navigation ausschließlich von aktiviertem Javascript abhängt, wird diese eine Seite zwar indexiert, aber die Seiten, auf welche die Navigation verweist, bleiben dem Bot verborgen - er kann nunmal kein Javascript. Die Folge: Deine Startseite wird indexiert, die verlinkten Folgeseiten jedoch nicht mehr. Wenn diese dann doch im Index von Suchmaschinen auftauchen, ist das Glück, weil irgendeine andere Seite (nicht Deine) auf Deine Unterseite verlinkt hat und der Bot diesem Link gefolgt ist und die Seite nach seinen Regeln für indexierungswürdig erachtet hat.

Wenn Dir dies bewusst ist, Barrierearmut für Dich bzw. Deine Seiten keine bzw. nur eine untergeordnete Rolle spielt und Du z.B. nicht möchtest, dass die verlinkten Seiten im Index irgendeiner Suchmaschine auftauchen, dann baue die Navigation auf Javascript auf, denn Du weißt um die geltenden Regeln und bist Dir um die Konsequenzen Deines Handelns bewusst. Im Übrigen hast Du als Webseitenentwickler eine Beratungspflicht gegenüber Deinem Kunden - Du musst ihn also über die Vor- und Nachteile exzessiven Einsatzes additiver Techniken (Javascript, Flash) so aufklären, dass er es versteht und dementsprechend entscheiden kann.

Zumindest im professionellen Umfeld, in dem Du Dich offenbar bewegst, entwickelt man Webseiten nicht nach seinen persönlichen Ansichten und Vorlieben, sondern nach den aufgeklärten Vorgaben eines Auftraggebers. Das WWW ist eine 1:n-Beziehung, und selbst 0,01% von n sind nicht 0. Diese Aussage gehört m.E. ebenso zu den Aufklärungspflichten wie die Aussage über den sinnvollen Einsatz von Javascript oder Flash oder JScript oder oder...

Ich denke, so solltest Du Svens Posting verstehen, und keineswegs als herablassendes Abkanzeln Deiner Person.

Siechfred

--
Wir vom Moderatorenteam haben keinerlei Humor, von dem wir wüssten.