Der Martin: Schulung „Grundlagen der barrierefreien Webentwicklung“ am 1.10.19 in Bonn

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Hallo Marc,

Die von dir beschriebenen nationalen Unterschiede finde ich interessant!

ja, ich auch - und ich kann mir auch gut vorstellen, dass wir hier in DE einen großen Aufholbedarf haben, was die Integration von alten, behinderten oder sonstwie pflegebedürftigen Menschen angeht. Ich habe oft den Eindruck, die Mehrheit schaut einfach weg und ignoriert diese Leute.

Und das führt dann -verständlicherweise- bei den Betroffenen oft zu einer Art Resignation, Depression, Fatalismus: "Was soll ich da draußen, da will sich ja doch niemand mit mir abgeben."
Ich habe das leider auch schon in einigen Fällen so erlebt.

In D scheinen sie weggesperrt zu sein, ihrer Aktivität beraubt, nicht (mehr) mobil.

Ich glaube, das liegt eher an einer Vernachlässigung durch die Angehörigen. Die Träger von Alters- oder Pflegeheimen sehen es in der Regel gern, wenn die Bewohner sich auch noch mit der jüngeren Bevölkerung mischen und aktiv am Leben "da draußen" teilnehmen. Aber dazu braucht es einen Anreiz.
Und wenn die Angehörigen die Oma routinemäßig am Sonntagnachmittag mal für zwei Stunden im Heim besuchen, um ihr Gewissen zu beruhigen, sich aber sonst innerlich schon von Oma verabschiedet haben ... wo soll da noch der Anreiz herkommen?

Um das so generell behaupten zu können, müsstest du schon alle Altenheime besucht und deren Bewohner befragt haben.

Ich kann das auch nur anhand von ungefähr einem halben Dutzend Einzelschicksalen aus der näheren Bekanntschaft einschätzen.

Ich konnte jedenfalls mit meiner Großmutter das Altenheim verlassen, so oft wir wollten. Es wurde sogar aktiv unterstützt und gemeinsame Ausflüge, sowie wöchentliche Touren mit Fahrzeugen des Altenheimes zu Supermarkt und Wochenmarkt gab es auch. Dazu Teilnahme an Großveranstaltungen wie dem Straßenkarneval und ähnliches mehr.

Das heißt, dass ihr als Angehörige euch noch wirklich um sie gekümmert habt. Das ist löblich, aber hierzulande nicht unbedingt der Normalfall, fürchte ich.

Ciao,
 Martin

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Computer müssen weiblich sein: Eigensinnig, schwer zu durchschauen, immer für Überraschungen gut - aber man möchte sie nicht missen.