Henryk Plötz: Fachbegriffe eindeutschen?

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Moin und Hi!

Es gibt bei uns an der Uni Professoren, wo sich deutsch und englisch in einem Skriptum ausgewogen die Hand geben. Besonders schlimm, und anstrengend zuzuhören ist es, wenn sie das bereits soweit verinnerlicht haben, dass sie nicht nur so ein Mischmasch aus Englisch und Deutsch _schreiben_ sondern wenn sie das auch noch so in ihre mündlichen Vorträge übernehmen. Da kommen schon mal so Sätze raus wie.

"Wenn das gepostete file nun in unserem Directory gestored ist, können weitere Actions gelauncht werden. Am einfachsten simuliert man diesen Vorgang indem man das file in das Repository-directory dropped, wo dann eine Message Queue dieses file aufpicked um es schliesslich im Server zu executen"

*kopfschüttel* ist natürlich jetzt nicht 1:1 irgendwo abgeschrieben, aber so ähnlich gehts manchmal zu bei uns ;-)

Also ich muß zugeben, dass ich diese Art nicht besonders schlimm finde. So lange da kein Marketing-Gelaber draus wird ("Da müssen wir uns noch mehr committen"), kann so eine zweisprachige Art und Weise doch nur vorteilhaft sein, weil es bestimmte Redewendungen eben nicht in jeder Sprache gibt. Vor allem bei technischen Angelegenheiten denke ich, ist gegen die dadurch zusätzlich erreichte Ausdrucksfähigkeit nichts einzuwenden. Wenn du Deutsch und Englisch kannst, liest du wohl auch eher selten die deutsche Übersetzung einer englischen Bedienungsanleiung, oder? Und wenn es in Englisch nun eine Redewendung gibt, die genau ausdrückt was du sagen willst, solltest du sie ruhig verwenden können. (Zumindest wenn die Zuhörer des Englischen mächtig sind)

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Henryk Plötz
Grüße von der Ostsee