Tim Tepaße: Twitter - Sinn und Zweck ?

Beitrag lesen

Hallo,

hi .. kann mir jemand von euch den Sinn und Zweck von Twitter erklären ?

Vermutlich gibt es da viele Sinngebungen, je nach Nutzer.

Ich bezeichne es als Nebenbei-Kommunikation. Stell es Dir wie ein Büro mit mehreren Büro-Mitgliedern vor. Wenn man da sitzt, kommuniziert man durchaus mit seinen Kollegen. Nichts davon ist wirklich „wichtige“ Kommunikation, das ist mehr Mitteilen von Befindlichkeiten, von Meinungen, von interessanten, witzigen oder aufregendem Zeug, etc. Setzt man das digital um, braucht diese Kommunikation nicht wirklich den Aufwand einer E-Mail oder eines Forums-Posting. Und direkte Kommunikation mittels Instant Messenger ist zu aufdringlich gegenüber dem Anderen. Nebenbei-Kommunikation ist mehr Hintergrundrauschen, sie ist ignorierbar, ist ist nicht wichtig, es gibt kein schlechtes Gewissen, wenn man sie verpasst oder ausschaltet. Twitter bietet dann eine Möglichkeit durch „Followen“ sich so ein Großraumbüro voller Hintergrundrauschen zu basteln. Mal guckt man drauf, mal ignoriert man das.

Die Frage ist, ob man das braucht, oder ob man Twitter dazu braucht. In IRC-Kanälen mit sich seit längerer Zeit dort aufhaltender und sich kennender Belegschaft geschieht etwas ähnliches, man idlet vor sich hin, ab und an gibt es ein paar Sätze oder einen interessanten Link, daraus kann sich eine längere Konversation entwickeln oder aber eben auch nicht. Das wirkt auf den Neuankömmling, der dann beim Einklinken ein lautes, anhaltendes, fokussiertes Gespräch erwartet, manchal sehr verwirrend. Für die Idler dagegen ist es dagegen ein nebenbei laufendes Permanent-Hintergrundgespräch in einem Fenster im Hintergrund, in das man sich einklinken kann, wenn man Zeit und Interesse hat. Twitter betrachte ich ähnlich, der einzige Unterschied ist letztendlich, dass es noch weniger Gespräch ist und dass man sich seinen eigenen Gesprächsraum durch das explizite Folgen definieren kann.

Ob man's braucht? Keine Ahnung. Das muss jeder für sich selbst entscheiden; eine wirkliche Entscheidungsgrundlage lernt man wohl nur durch längeres Ausprobieren.

Tim