Edgar Ehritt: Ein paar Fragen zum Thema "Webdesign"

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Hallo Gunther,

Die nächste Frage, die mich interssiert, ist die nach dem Layout.
Fixed width, fluid oder flexible - das ist hier die Frage?

genau diese Frage berührt meiner Meinung nach den eigentlichen Punkt Design. Design ist hier die Verpackung des zu transportierenden Inhalts. Dabei gibt es für Webs keine grundlegenden Maßstäbe, wie diese bei realen Verpackungen der Fall wenn. Wenn der Inhalt bspw. Jogurt wäre, bestimmt sich die Form der Becher (und deren Umverpackung[en]) letztendlich durch die Maße der Europoolpalette (DIN EN 13698). Das mag im Hinblick auf die unglaublich vielfältigen Verpackungsformen etwas zweifelhaft erscheinen. Dennoch werden Jogurts letztendlich auf dies Paletten gestapelt. Wobei auch die Ladeflächen der LKWs, die diese dann transportieren, wiederum (zumeist) ein vielfaches der Abmaße sind.

In diesem Zusammenhang steht nach meinem Verständnis ja auch Deine vorangestellte Frage der statistischen Verteilung einzelner Ausgabegeräte. (Dazu weiß ich leider nichts beizutragen.) Für Layouts von Webs (screen) steht bekanntlich ja kein grundlegendes Maß zur Verfügung. Hierbei wird ja immer wieder auf den so genannten Viewport verwiesen. Dabei ist die Sache erheblich komplexer. Betrachtet man allein die Schriftarten, lässt sich nach derzeitigem Stand nicht mal exakt sagen, wie groß ein Text tatsächlich sein wird. Jedes System (Browser, installierte Fonts) kann hier zu unterschiedlichen Ausgaben führen. Auch für Ausgaben am Drucker stellt sich prinzipiell, makrographische Phänomen ein. Dabei hat man hier sogar DIN-genormte Abmaße als Grundlage. Zu allem Überfluss kommt dann auch noch eine mögliche Konfiguration des Nutzers.

Mit Blick auf den kommenden Standard HTML5 scheint zumindest was Schriften anbelangt, eine einheitliche Darstellung gesichert zu werden. Insbesondere bei Ausdrucken macht einem dies die Gestaltung in Seitenzahl und was an Inhalten sich wie auf die einzelnen Seiten verteilt vorhersagbarer.

Imho ist es in der Praxis doch so, dass man mit den heutigen Mitteln (CSS) und den aktuellen Gegebenheiten (Browser), mit flexiblen Layouts vor diversen Problemen/ Schwierigkeiten steht, deren Vermeidung oder Umgehung teils nur sehr aufwändig bis gar nicht möglich ist.

In Anbetracht nur dieser oben genannten Tatsachen, will ich die unterschiedlichen Auflösungen von Bildschirmen einfach nur am Rande erwähnen. Ein flexibles Layout kann mit wenig zu transportierenden Inhalt auf einer Auflösung von 1920*1080 verdammt dämlich aussehen als ein fixiert und zentrierter Kasten. Meiner Ansicht nach, auch wenn es ach so gute Gründe für flexibles Layouts gibt, die hier all die Jahre hinuntergebetet wurden, legst Du als Gestalter das Layout fest - wie, ist nicht weiter diskussionsbedürftig. Michelangelo Buonarroti hatte anfangs auch nur Marmor, den er nach Aussagemaßgaben unter den damals geltenden Normen nach eigenem Gutdünken bearbeitete. Braucht der Nutzer an einem Deiner Webs seinen eigens getrüffelten Kuckuck, wird er ihn ohnehin Konfigurieren.

Die Frage, die mich dabei vorrangig beschäftigt ist, ob angesichts einer browserinternen Zoom-Funktion in allen gängigen aktuellen Browsern heutzutage, diese Frage nicht eventuell anders beantwortet werden kann, als vielleicht noch vor einigen Jahren?

Früher wurde allein die Schrift vergrößert. Bei fixierten Maßen der Webdokumente war das schon ein großes Problem, was es so nicht mehr gibt. Heute wird die Seite mit allen eingebetteten Medien (Bidler, Flash) als ganze vergrößert. Ich für meinen Teil sehe es also genau so, wie es Deine Frage hier impliziert. Ich empfinde es daher auch als eine Art kreativer Bevormundung, fließende Layouts nutzen zu müssen.

Mein Eindruck beim Surfen durch das Web ist u.a. auch der, dass sich Seiten ganz grob in zwei Kategorien einteilen lassen, nämlich in optisch "aufwendig" gestaltete Seiten und vom Design her eher "simpel" gehaltene Seiten. Ein Blick auf die technische Umsetzung gibt dann zumeist auch eine Antwort auf die zuvor gestellte Frage.

Die Gestaltung, wirklich mal so grob in aufwendig und simpel gegliedert, richtet sich dabei nach meinem Geschmack vorwiegend auch an das angesprochene Publikum und dessen Erwartungen. Wer das Web eines Möbelhaus aufsucht, wird eher Seiten (wenn nicht sogar [Flash-]Applikationen) vorfinden wollen, welche sich in der Gestaltung nah an einem Prospekt oder Katalog halten. Er braucht Bilder, aber nur das Nötigste an Daten. Bei einem Web, was (abstrakte) Informationen thematisch aufbereitet (z. B. Spezifikationen) werden Bilder nur für nötige Schemata erwartet. Hier ist Inhalt wichtig, wie der Formatiert ist, spielt vierte (Fakten, Fakten, Fakten ;) Geige.

Dabei übernimmt die technische Umsetzung nach meinem Dafürhalten außerhalb der erstrebenswerten Validität nur in Randbereichen tatsächlich eine Rolle. Insbesondere das eigentliche Anliegen HTMLs eine _semantische_ Beschreibungs- bzw. Auszeichnersprache zu sein, lässt sich mit den herkömmlichen Browsern faktisch nicht erfahren. Denn ob etwas emotional oder einfach nur schräg dargestellt wird, kann man, will man nicht ständig den Quelltext durcharbeiten, ohne weitergehende Konfiguration des Browsers (ich sprach den getrüffelten Kuckuck ja am Rande schon an) nicht differenzieren. Mit Sprachausgabe wäre dies eher möglich.

Bezüglich der hier im Forum von einigen Hardlinern so strikte Auftrennen in Layout und Inhalt, was ja auch Frage technischen Umsetzung ist und Basis der Gestaltung wird, bleibt allemal anzumerken, dass dann sogar HTML nicht weiter entwickelt werden braucht. Inhalt sollte nur in XML strukturiert werden, während das semantische dann vollends, was es, ersichtlich im Steuern der Sprachausgabe, teils ja schon jetzt ist, CSS überlassen werden. In dem Sinne, was jetzt über Deine Betrachtung technischer Umsetzungen hinausgeht, wäre das von meinem Standpunkt aus sogar begrüßenswert.

Ich sehe den eigentlichen Ansatz von CSS als die "eierlegende Wollmilchsau" als gescheitert an. Und jeden weiteren Versuch, diesen nicht funktionierenden Ansatz wenigstens halbwegs an die tatsächlichen Erfordernisse der heutigen Praxis anzupassen, als "Flickschusterei", die in 99% der Fälle vermutlich mehr neue Probleme schafft, als bestehende zu lösen.

Von meiner oben kurz umrissenen Warte aus ist CSS (noch) nicht Fisch - nicht Fleisch. Es gestaltet Strukturen und sollte alleiniges Werkzeug semantischer Auszeichnung werden. Das wäre meiner Meinung nach dann eine konsequente Trennung, der es derzeit ermangelt.

Gruß aus Berlin!
eddi

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Ein paar Fragen zum Thema "Webdesign"

Gunther
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